Griechenland kann bald mit neuen Milliarden rechnen

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~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA561 vom 05.10.2015 muss es im dritten Absatz, letzter Satz, richtig heißen: „... Prüfung seines RETTUNGsprogramms (nicht: Regierungsprogramms) möglich ...“. --------------------------------------------------------------------- ~ Athen/Luxemburg (APA/dpa) - Die Europartner wollen dem krisengeschüttelten Griechenland noch im laufenden Monat frische Finanzhilfen von 2 Mrd. Euro überweisen. Gleichzeitig steigert die Eurogruppe aber den Druck auf den neu gewählten griechischen Regierungschef Alexis Tsipras, Reformen auf den Weg zu bringen.

„In den nächsten Monaten steht eine Menge Arbeit an“, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Montag nach Beratungen in Luxemburg.

Tsipras hatte sich bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 20. September durchgesetzt und wieder eine Links-Rechts-Regierung gebildet. Der Premier pocht auf eine Schuldenerleichterung. Diese ist aber erst nach der ersten Prüfung seines Rettungsprogramms möglich, die nach dem Willen der EU-Kommission bis Ende kommenden Monats abgeschlossen werden soll.

Dabei geht es unter anderem um Reformen der Pensionen und des Finanzsektors. Bis Ende des Jahres soll es die schon länger geplanten Finanzspritzen für Banken geben - wieviel Geld dafür nötig ist, blieb offen. Zehn Mrd. Euro der Europartner sind dafür schon reserviert und rasch abrufbar.

Die Europartner hatten mit Griechenland im Sommer ein neues Rettungsprogramm im Umfang von bis zu 86 Mrd. Euro vereinbart. 13 Mrd. Euro Hilfsgelder waren bereits im August nach Athen gegangen. Die restlichen 3 Mrd.. Euro der ersten Rate sollen in Teilzahlungen von 2 und 1 Mrd. Euro geleistet werden. Dafür sind jeweils Reformen als Gegenleistung nötig. Laut Diplomaten könnte die restliche 1 Milliarde im November fließen.

Im Falle Spanien macht die EU-Kommission deutlich, dass sie nicht bereit ist, bei der Budgetkontrolle ein Auge zuzudrücken. Die Behörde ist unzufrieden und verlangt für 2016 Nachbesserungen beim Haushalt. „Der Ball ist nun im Feld der spanischen Regierung“, bilanzierte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici. Madrid hatte wegen der am 20. Dezember geplanten Parlamentswahl seinen Entwurf vorzeitig in Brüssel eingereicht - die Kommission entschied deshalb besonders schnell.

Das Land hatte sich bei den EU-Partnern verpflichtet, im kommenden Jahr wieder die Maastrichter Staatsdefizit-Obergrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Ressortchef Luis de Guindos spielte den Streit herunter und sagte: „Der Unterschied zwischen der EU und der spanischen Regierung beim Budget 2016 ist sehr klein.“ Die Eurogruppe will am 23. November erneut über die Haushalte beraten.

Für Debatten sorgen milliardenschwere Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen. Österreich fordert explizit eine Berücksichtigung dieser Kosten bei der EU-Haushaltskontrolle. „Wir müssen sicher sein, dass das nicht angerechnet wird“, sagte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Laut Diplomaten verfolgen Italien und Luxemburg einen ähnlichen Kurs.

Österreich rechnet allein für 2016 mit rund 1 Mrd. Euro Extrakosten. Die EU-Kommission hatte bereits zugesichert, die Frage einer möglichen Berücksichtigung fallweise zu prüfen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble zeigte Verständnis. „Ich finde, Österreich hat eine besondere Last, so wie Deutschland. Das ist völlig in Ordnung, dass er (Schelling) sagt, damit muss ich ja irgendwie umgehen“, sagte der deutsche CDU-Politiker. „Das wird die Kommission von sich aus machen. Da wäre ich, wenn ich er wäre, ziemlich zuversichtlich.“