„Shalom Oida“: Starker jiddischer und israelischer Kulturherbst
Wien (APA) - „Shalom Oida“: Selbstbewusst präsentiert sich das 23. Jüdische Filmfestival Wien, das am Mittwoch im Stadtkino im Künstlerhaus ...
Wien (APA) - „Shalom Oida“: Selbstbewusst präsentiert sich das 23. Jüdische Filmfestival Wien, das am Mittwoch im Stadtkino im Künstlerhaus mit einer Rede von Julya Rabinowich und der Österreich-Premiere des Films „Die Schüler der Madame Anne“ von Marie-Castille Mention-Schaar eröffnet wird. Doch auch der israelischen Gegenwartsdramatik ist ein an diesem Tag startendes Festival gewidmet.
Ein Programmschwerpunkt des Jüdischen Filmfestivals mit 15 Filmen gilt heuer dem Thema Exil, bei dem auch die Brücke zur heute aktuellen Flüchtlingsproblematik geschlagen werden soll. Ein eigener Programmtag ist dem Kultregisseur Woody Allen anlässlich seines bevorstehenden 80. Geburtstags gewidmet, eine Personale würdigt den Regisseur Eytan Fox („Yossi & Jagger“). Österreich-Premieren gelten u.a. den Filmen „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (8.10.), „Zero Motivation“ (10.10.) und „Magic Men“ (15.10.)
Von 7. bis 17. Oktober werden im Theater Nestroyhof Hamakom bei „Israel/Stücke/Aktuell II“ fünf israelische Stücke in Form von szenischen Lesungen gezeigt. Bei anschließenden Publikumsdiskussionen gibt es Gelegenheit, mit den Autoren Edna Mazya, Noya Lancet, Inna Eizenberg, Hillel Mittelpunkt, Oded Lipschitz und weiteren Gästen ins Gespräch zu kommen. Ausgewählt wurden „Stücke, die sich schonungslos kritisch mit der israelischen Geschichte sowie mit der heutigen spannungsgeladenen politischen Situation auseinandersetzen“, heißt es in der Ankündigung.
Gestartet wird am Mittwoch mit „Wien am Meer“ von Edna Mazya. Die Tochter österreichischer Einwanderer zeigt eine Gruppe jüdischer Wiener, die im März 1938 in einer süditalienischen Pension vom „Anschluss“ ihrer Heimat überrascht wird. Am 17. Oktober gibt die filmische Dokumentation „Mischpucha“ von David Mayaan vor dem Abschlussfest einen Einblick in die vitale freie Theaterszene in Israel, denn, so heißt es: „Theater in Israel bleibt frei, mutig, vielfältig und konfliktorientiert.“
Ein ganz spezielles Musical gastiert hingegen heuer beim Jiddischen Kulturherbst, der traditionell Jiddisch als Sprache in den Mittelpunkt stellt. Von 10. bis 12. Oktober kommt das „National Yiddish Theatre - Folksbiene“ aus New York auf Einladung des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung ins Wiener MuTh und zeigt „The Golden Land“ von Zalmen Mlotek und Moishe Rosenfeld. Das 1984 uraufgeführte Musical beschäftigt sich mit den Erfahrungen und Träumen der jüdischen Emigranten in Amerika Ende des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Holocaust und der Einwanderungswelle von Überlebenden danach.
(S E R V I C E - www.jfw.at; www.hamakom.at; www.muth.at)