Nobelpreis 2015

Teilchenphysiker aus Japan und Kanada bekommen Nobelpreis

Die diesjährigen Nobelpreisträger für Physik.
© YouTube Nobelprize.org

Die beiden Teilchenphysiker aus Japan und Kanada werden für den Nachweis, dass Neutrinos eine Masse besitzen ausgezeichnen.

Stockholm – Die Physiker Takaaki Kajita und Arthur B. McDonald werden in diesem Jahr mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Das gab die Jury am Dienstag bekannt. Sie werden ausgezeichnet „für die Entdeckung der Neutrinooszillation, die zeigt, dass Neutrinos Masse haben.“

Takaaki Kajita forscht mit seiner Gruppe an der Universität von Tokio. Arthur McDonald leitet eine Forschungsgruppe an der Queen‘s University in Kingston, Kanada. „Der diesjährige Preis handelt von Zustandsveränderungen von einigen der am reichlichsten vorhandenen Bewohner des Universums“, sagte Göran Hansson, Generalsekretär der Akademie. Die Ergebnisse der beiden Wissenschaftler seien der Schlüssel für die Experimente gewesen, bei denen gezeigt wurde, dass Neutrinos ihre Zustände verändern können, hieß es in der Begründung. Diese Metamorphosen wiederum seien ohne Masse nicht möglich.

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen. Ihre Masse ist sehr gering. „Für über ein halbes Jahrhundert haben wir gedacht, dass Neutrinos keine Masse haben“, sagte Nobeljurorin Olga Botner. „Jede Sekunde passieren Milliarden von Neutrinos unseren Körper.“

Anruf der Nobel-Jury war „eine gewaltige Erfahrung“

„Die Entdeckung hat unser Verständnis für die innerste Zusammensetzung der Materie verändert und kann ausschlaggebend für unser Verständnis vom Universum sein“, heißt es in der Begründung.

Arthur McDonald hat auf die Nachricht vom Nobelpreis bescheiden reagiert. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir zum Wissen derWelt haben beitragen können“, sagte der am Telefon zugeschaltete Kanadier während der Pressekonferenz inStockholm über die Arbeit seines Forschungsteams.

Der frühmorgendliche Anruf der schwedischenNobeljury sei eine „gewaltige Erfahrung“ gewesen. Wofür er das Preisgeld ausgeben werde, wisse er noch nicht, sagte McDonald. „Ich hatte noch keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.“ Auf denBesuch inSchweden zur Preisverleihung im Dezember freue er sich: „Stockholm ist eine meiner Lieblingsstädte.“

Die Auszeichnung ist heuer mit acht Millionen schwedischen Kronen (850.000 Euro) dotiert. Der Preis wird am 10. Dezember verliehen. (tt.com, dpa)

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