Imst

Neuer Sinn für Steine aus NS-Zeit

Beim Info-Abend in Oetz klärte Thurner über die Steinentnahme auf und versuchte, Befürchtungen aus dem Weg zu räumen.

Von Alexander Paschinger

Oetz –Als im Mai das Projekt erstmals im Oetzer Gemeinderat angesprochen wurde, da herrschte Skepsis im Saal: Im Zusammenhang mit der geplanten Steinentnahme im Nedertal wurden Lärm, Staub und Verkehr und damit eine Einschränkung der Lebensqualität befürchtet. Kürzlich machte Unternehmer Franz Thurner seine Ankündigung wahr und lud zu einem Informationsabend. 25 Interessierte folgten der Einladung.

„Es geht hier nicht um einen Steinbruch, sondern um eine Steinentnahme“, so Thurner gegenüber der TT. Es werde vor Ort kein Gestein gebrochen oder gar gesprengt – „die Aufarbeitung findet in Roppen statt“. Und zwar zu Füllmaterial für Steinkörbe. Tatsächlich befindet sich im Nedertal Lockermaterial, das in der NS-Zeit für das Projekt Stuibenbachkraftwerk gebrochen wurde. 1200 Zwangsarbeiter schufteten vor Ort.

„Grundsätzlich zufrieden“ mit dem Info-Abend zeigt sich Bürgermeister Hansjörg Falkner. Die Frage nach Lärm- und Staubentwicklung ist für ihn abgehakt, in der Frage der Verkehrsbelastung komme Thurner entgegen. „Es geht um maximal sechs Monate im Jahr“, so der Unternehmer und je nach Jahresbedarf handle es sich um 13 bis 40 Transporttage. BM Falkner wird den Gemeinderat Anfang November erneut mit der Causa befassen.

Mit „gemischten Gefühlen“ blickt Adi Meierkord vom Verein Dokumentation Ambergstollen auf das Projekt. Ihm geht es vor allem um den Erhalt der verbliebenen Gemäuer, wie den gut 15 Meter hohen Betonbrecher aus der Nazi-Zeit. Denkmalschutz bestehe keiner, aber 2014 war das Gelände eine Station beim „Tag des Denkmals“.

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