Die Tage für den Lift am Riedlhang sind gezählt

Wildschönau –Es hatte sich bereits abgezeichnet, bei einer Aufsichtsratssitzung der Wildschönauer Bergbahnen kam das endgültige Aus: Der Schlepplift auf den Riedlhang in Wildschönau-Oberau wird heuer nicht mehr geöffnet. Die restlichen Lifte in der Schießhüttl-Arena sind davon nicht betroffen.

Der Zahn der Zeit hat am fast 50 Jahre alten Lift fatale Spuren hinterlassen. Aufgrund der geringen Frequenz hätte sich eine Sanierung oder ein Neubau auch nicht mehr gelohnt, wie Ludwig Schäffer von den Bergbahnen erklärt. Zudem wäre die Genehmigung für den Lift laut TVB-Geschäftsführer Thomas Lerch ohnedies 2017 abgelaufen.

Bereits seit einem Jahrzehnt gibt es Diskussionen über die weitere Erschließung des Hangs für Wintersportler. Sogar eine Sesselbahn war bereits angedacht. Die wurde aber nicht errichtet. Seit in Niederau die Hochberg­abfahrt erschlossen wurde, gingen zudem die Zahlen der Skifahrer in Oberau drastisch zurück, wie TVB-Geschäftsführer Thomas Lerch weiters zu berichten weiß. Gerade die einheimischen Skifahrer würden demnach lieber auf diese Abfahrt ausweichen.

Wenn ein Lift, der so lange den Winterbetrieb in einem Dorf bestimmt, vom Hang verschwindet, sind alleine aus nostalgischen Gefühlen nicht alle glücklich darüber. So auch nicht Hotelier Martin Erharter, „aber es war absehbar. Der Lift ist 50 Jahre alt, wenn eine Waschmaschine kaputt wird, tauscht man sie aus, das war halt hier nicht der Fall, hier wird die Sache ersatzlos gestrichen.“ Gleichzeitig sieht Erharter aber auch eine Chance, nachdem der „Berg jetzt frei“ ist, für etwas Neues. Er habe schon Ideen, die auch den Sommer mit einschließen würden. Auf diese Chance verweist auch TVB-Geschäftsführer Lerch. Hermann Thaler vom Gasthaus „Schneerose“ direkt an der Talstation ist unglücklich über die Entscheidung. Seine Befürchtung: „In ein paar Jahren werden auch die Übungslifte zugesperrt. Das ist absehbar, dann kann Oberau den Wintergast vergessen.“ (wo,ts)