FIFA-Präsidentschaftskandidat Chung droht 19-jährige Sperre
Dem 63-Jährigen wird vorgeworfen, in Briefen an die FIFA-Exekutivmitglieder eine Finanzierung von Entwicklungsprojekten in Höhe von 777 Millionen Dollar (691,53 Mio. Euro) in Aussicht gestellt zu haben.
Zürich/Seoul – Chung Mong-joon muss nach eigenen Angaben mit einer 19-jährigen Sperre durch die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes rechnen. Der FIFA-Präsidentschaftskandidat könnte damit aus dem Rennen um die Joseph-Blatter-Nachfolge ausscheiden. „Die wirkliche Gefahr ist, dass sie nicht nur meine Kandidatur sabotieren, sondern auch die Präsidentenwahl und die FIFA selbst zerstören“, sagte Chung in Seoul.
Dem 63-Jährigen wird vorgeworfen, in Briefen an die FIFA-Exekutivmitglieder eine Finanzierung von Entwicklungsprojekten in Höhe von 777 Millionen Dollar (691,53 Mio. Euro) in Aussicht gestellt zu haben. Südkorea befand sich damals im Bewerbungsprozess um die Austragung der WM 2022. Sein Vorgehen sei aber im Einklang mit den damaligen FIFA-Regeln geschehen, betonte der Milliardär auf einer Pressekonferenz.
Der Fall sei 2010 zu den Akten gelegt und erst nach seiner Kandidatur für das FIFA-Spitzenamt neu aufgerollt worden. Die Ethikkommission könnte ihn dafür mit einer 15-jährigen Sperre belegen. Dazu kämen vier weitere Jahre, weil er die Integrität des Gremiums infrage gestellt hatte, ergänzte der frühere FIFA-Vizepräsident. Die FIFA gab zu der Thematik keine Stellungnahme ab.
Am 26. Februar wird in Zürich ein neuer FIFA-Präsident gewählt. Bis zum 26. Oktober müssen Kandidaten ihre Bewerbung einreichen und die Unterstützung von mindestens fünf nationalen Verbänden vorlegen. Neben Chung haben bisher UEFA-Präsident Michel Platini, der nach einer FIFA-Millionenzahlung unter Druck geraten ist, und Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien ihre Kandidatur angekündigt. (APA/Reuters/dpa)