Petrobras streicht Investitionen zusammen
Sao Paulo (APA/Reuters) - Der staatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras drosselt seine milliardenschweren Investitionen. Grund sei der V...
Sao Paulo (APA/Reuters) - Der staatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras drosselt seine milliardenschweren Investitionen. Grund sei der Verfall der Landeswährung Real und des Ölpreises, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Für dieses Jahr würden die Investitionen auf 25 Mrd. Dollar (22,25 Mrd. Euro) von zuvor geplanten 28 Mrd. Dollar gekürzt. 2016 sollen sie von 27 auf 19 Mrd. Dollar gesenkt werden.
Zudem wolle der Konzern seine Kosten und Betriebsausgaben zurückfahren. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von drei Monaten, dass das in Rio de Janeiro ansässige Unternehmen seine Investitionsvorhaben reduziert.
Petrobras kämpft sich durch einen Sumpf von Schmiergeldvorwürfen. Unter anderem soll der Ölriese unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Mehrere Ex-Manager wurden festgenommen, die Konzernspitze trat im Februar zurück. Zahlreiche Spitzenpolitiker sind in den Strudel des Skandals geraten. 2014 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von umgerechnet 6,7 Mrd. Euro. Er ist der größte in der Geschichte des Unternehmens und so hoch wie nahezu vier Jahresgewinne.
Unter den großen internationalen Ölkonzernen hält Petrobras in doppelter Hinsicht die Rote Laterne: Kein anderer hat so hohe Schulden wie die Brasilianer und kommt auf eine so geringe Rendite.