Nobelpreisträger Arthur McDonald: Bescheidener Teamarbeiter

Stockholm (APA) - Bis zu seiner großen Entdeckung brauchte es viele Jahre, viele Millionen Euro und viel geduldige Forschung. Dann konnte Arthur McDonald gemeinsam mit einem großen Forscherteam in einer Mine zwei Kilometer unter der kanadischen Erde nachweisen, dass Neutrinos eine Masse besitzen.

„Glücklicherweise hatten wir ein gutes Team und wir wussten, dass wir ein Stück Wissenschaft vor uns hatten, das erforscht werden konnte, und das - egal was dabei herauskommt - sehr bedeutend sein würde“, sagte er einmal in einem Interview.

Die Liste seiner Auszeichnungen ist bereits eine DINA-4-Seite lang und nun kommt - im Alter von 72 Jahren - auch noch gemeinsam mit den Japaner Takaaki Kajita der Physik-Nobelpreis hinzu.

McDonald sei stets bescheiden geblieben, sagte der Physiker Thomas Lohse von der Berliner Humboldt-Universität, der ihn vor zwei Jahren bei einer Preisverleihung traf. McDonald wirke wie ein Mensch, der „nicht versucht, seine Leistung herauszustellen“ und stets auf die Arbeit seines Teams verweise.

Geboren 1943 in Sydney an der Ostküste Kanadas blieb McDonald seiner Heimat treu. Inzwischen lebt er im rund 1.500 Kilometer westlich gelegenen Kingston am Sankt-Lorenz-Strom und arbeitet dort an der Queen‘s Universität. Zuvor hatte er in Kanada und den USA, unter anderem an der Elite-Universität Princeton, studiert, geforscht und gelehrt. McDonald ist verheiratet, hat vier Kinder und acht Enkelkinder.

Der frühmorgendliche Anruf der schwedischen Nobeljury sei eine „gewaltige Erfahrung“ gewesen. Wofür er das Preisgeld ausgeben werde, wisse er noch nicht, sagte McDonald. „Ich hatte noch keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.“ Auf den Besuch in Schweden zur Preisverleihung im Dezember freue er sich: „Stockholm ist eine meiner Lieblingsstädte.“

(SERVICE: Internet - Webseite von Arthur McDonald: http://dpaq.de/okw2r)