Hafenbetreiber HHLA kappt Gewinnprognose

Frankfurt (APA/Reuters) - Die Wirtschaftskrise in Russland und die Konjunkturschwäche in China setzen den Hamburger Hafen- und Logistikdienstleister HHLA zunehmend unter Druck. Der Konzern kappte am Montagabend seine Gewinnprognose für dieses Jahr, weil vor allem die Container-Geschäfte nicht mehr so gut laufen wie erwartet.

Statt des bisher in Aussicht gestellten Ergebnisses von rund 169 Mio. Euro erwartet HHLA nun nur noch einen Betriebsgewinn „im Bereich von 150 Millionen Euro“.

Investoren rannten nach der Gewinnwarnung in Scharen davon: Die im SDax notierte Aktie sackte um fast sechs Prozent auf ein Rekordtief von 13,52 Euro ab. Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher erwartet keine rasche Erholung. „Die Tendenz des schwachen ersten Halbjahres hat sich fortgesetzt“, sagte er. „Kurzfristig wird sich das Bild nicht ändern.“

Die Hanseaten kämpfen seit einiger Zeit mit rückläufigen Umsätzen im Container-Bereich. Wegen der wirtschaftlichen Probleme in Russland ist der Warenverkehr mit dem Land massiv eingebrochen. Auch in China boomt die Konjunktur nicht mehr so stark, was sich auf den Handel und damit den Containerumschlag auswirkt. Hinzu kommt, dass Hafenbetreiber ihre Anlagen in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet haben und es nun Überkapazitäten gibt. HHLA war bisher aber zuversichtlich, die zurückgehenden Umsätze im Container-Transport mit Geschäften in der Sparte Intermodal, in der der Hinterlandverkehr mit Zügen und Lastwagen zusammengefasst ist, ausgleichen zu können.

In der Sparte Container könne das Ergebnisziel von 125 bis 135 Mio. Euro nicht aufrechterhalten werden, teilte HHLA nun mit. An der Prognose für den Unternehmensbereich Intermodal halte der Konzern dagegen fest - das Ergebnis soll im Vergleich zum Vorjahr „stark“ steigen. Details zum Verlauf des dritten Quartals will HHLA am 12. November veröffentlichen.

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