Flüchtlinge - Erneut fast 6.000 Schutzsuchende in Ungarn angekommen

Budapest (APA) - Die Flüchtlingsbewegung nach Ungarn reißt nicht ab. Auch am Montag kamen laut Polizei 5.952 Flüchtlinge ins Land. Davon war...

Budapest (APA) - Die Flüchtlingsbewegung nach Ungarn reißt nicht ab. Auch am Montag kamen laut Polizei 5.952 Flüchtlinge ins Land. Davon waren 5.932 Menschen über die kroatisch-ungarische, der Rest über die serbisch-ungarische Grenze geflohen. Seit Jänner kamen Behörden zufolge insgesamt 318.054 Flüchtlinge nach Ungarn. Am Montag sind 15 Asylanträge gestellt worden, deren Gesamtzahl sich damit auf 176.183 erhöhte.

Die Mehrzahl der in Ungarn ankommenden Flüchtlinge will nach Angaben des Amts für Einwanderung und Staatsbürgerschaft (BAH) auch nicht bleiben. Deshalb sei die derzeitige Anzahl der Flüchtlinge in Sammellagern im Vergleich zu den Ankünften mit 603 entsprechend gering.

Seit dem Inkrafttreten der strengeren Flüchtlingsgesetze am 15. September wurde laut Behörden wegen illegalem Grenzübertritt insgesamt gegen 575 Personen ein Strafverfahren eingeleitet. Allein das Gericht im südungarischen Szeged strengte 398 Verfahren an. Erst am Montag kamen 17 Männer in Gewahrsam.

Gegenwärtig befinden sich 300 männliche Flüchtlinge in den Haftanstalten, zitierte die Ungarische Nachrichtenagentur MTI am Montag die Landeskommandantur des Strafvollzugs (BVOP). Der Gewahrsam in den Einrichtungen des Strafvollzugs sei notwendig, um gerichtlich angeordnete Ausweisungen von Migranten aus Ungarn absichern zu können, hieß es weiter. Frauen und Minderjährige kämen nicht die Haftanstalten und würden von der Polizei und dem Einwanderungsamt entsprechend versorgt werden.

Gegen das Schlepperwesen verzeichneten die ungarischen Behörden nach eigenen Angaben Erfolge. Wie das Landespolizeipräsidium (ORFK) am Dienstag im Staatsfernsehen erklärte, seien vor allem jene Schlepper, die nicht im Rahmen organisierter Banden arbeiten, zurückgedrängt worden. Seit Jänner habe es in diesem Zusammenhang 1.156 Festnahmen gegeben. Schlepper würden sich nach dem Bau des 175 Kilometer langen Drahtzaunes an der Grenze zu Serbien vor allem andere Routen suchen.