Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat am Dienstag seinen Erholungskurs mit abgeschwächtem Tempo fortgesetzt. Für den deutschen Leiti...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat am Dienstag seinen Erholungskurs mit abgeschwächtem Tempo fortgesetzt. Für den deutschen Leitindex ging es um 0,90 Prozent auf 9.902,83 Punkte nach oben. Neben den Kursgewinnen an den asiatischen Börsen stützten vor allem die zunehmenden Spekulationen über eine Verschiebung der US-Leitzinsanhebung. Das billige Geld der Notenbanken gilt als ein wichtiger Treiber des Aktienmarktes.

Der MDAX, in dem die börsennotierten mittelgroßen Unternehmen versammelt sind, rückte um 0,73 Prozent auf 19.972,54 Punkte vor und der Technologiewerte-Index TecDAX legte um 0,29 Prozent auf 1.788,45 Punkte zu. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland verhinderten deutlichere Gewinne am hiesigen Aktienmarkt.

Der erneut gesunkene Auftragseingang für deutsche Industrieunternehmen im August samt des weiter nach unten korrigierten Rückgangs im Juli sei eine „herbe Enttäuschung“ gewesen, urteilte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Übertriebene Sorgen seien aber nicht angebracht. Gitzel sieht in den Daten vielmehr eine Momentaufnahme und erwartet unter anderem eine Stabilisierung der Wirtschaft des wichtigen Handelspartners China.

Besondere Beachtung an der Börse fand der Handelsstart von Covestro, der Kunststoff-Sparte des Bayer-Konzerns. Die zu 24,00 Euro das Stück ausgegebenen Aktien fanden reißenden Absatz und gingen bei 26,50 Euro aus dem Handel. Allerdings war Bayer den Anlegern zuvor auch entgegengekommen und hatte den Preis gesenkt. Bayer-Papiere schlossen leicht im Minus.

Die wegen des Abgas-Skandals schwer abgestraften Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) profitierten mit der Autobranche von der aufgehellten Börsenstimmung. Die VW-Papiere erholten sich an der DAX-Spitze um knapp 4 Prozent. Die Aktien von Daimler, BMW oder Continental legten ebenfalls spürbar zu.

Die Papiere von HHLA sackten am SDAX-Ende um rund 6 Prozent ab. Wegen eines schwächeren Containergeschäfts hatte der Hamburger Hafenbetreiber bereits am Montag kurz vor Handelsschluss seine Prognose für das operative Ergebnis des laufenden Jahres gekappt. Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow vermutete schwächelnde Exporte aus China als Auslöser für die gesenkte Prognose.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,41 Prozent am Montag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 139,72 Punkte. Der Bund Future gab um 0,23 Prozent auf 156,08 Punkte nach. Der Kurs des Euro profitierte zuletzt wieder vom schwachen US-Dollar und notierte bei 1,1263 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1224 (Montag: 1,1236) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8909 (0,8900) Euro.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA586 2015-10-06/18:14