Zürcher Börse schließt freundlicher
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag in der Gewinnzone geschlossen und an den fulminanten Wochenstart angeknüpft...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag in der Gewinnzone geschlossen und an den fulminanten Wochenstart angeknüpft, wenngleich deutlich weniger dynamisch. Nach einer schwachen Startphase etablierte sich der Leitindex SMI im Plus, wobei vor allem zyklische Werte die Richtung vorgaben.
Am Nachmittag ließ frischer Wind von den US-Börsen den SMI zwischenzeitlich auf das Tageshoch klettern. Zum Handelsende hin kam der Schwung aber wieder abhanden, belastet haben insbesondere Pharmaschwergewichte.
Nach der von Zinshoffnungen genährten Erholungsrally zum Wochenstart hätten klare Richtungssignale gefehlt, wie es hieß. Zwar gelte es als ausgemacht, dass der erste Zinsschritt in den USA seit fast einer Dekade eher später als früher erfolgen werde, was die Dividendentitel grundsätzlich nach unten hin absichere. Gleichwohl würden die zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft nähren und für ein gewisses Abwärtsrisiko an den Aktienmärkten sorgen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,24 Prozent höher auf 8.761,68 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,80 Prozent auf 1.294,46 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,38 Prozent auf 8.942,61 Zähler zu.
Die großen Gewinner waren Transocean mit plus 8,2 Prozent. Bereits am Montag fielen die stark vom Ölpreis abhängigen Titel mit einem Kurssprung von über 10 Prozent aus dem Rahmen. Hinter Transocean rückten Aryzta um 5,0 Prozent vor. Beiden Titeln ist gemein, dass sie sich seit Jahresbeginn am schwächsten entwickelten. Es könnten Schnäppchenjäger am Werk sein und die Kurse in die Höhe treiben, meinte ein Händler.
Die Titel der Luxusgüter- und Uhrenhersteller Swatch (+2,8 Prozent) und Richemont (+2,7 Prozent) knüpften an den starken Lauf vom Montag an und setzen damit die Erholungsbewegung der vergangenen Handelstage fort. Weitere Zykliker wie Lonza, Clariant, Sika, SGS und LafargeHolcim legten zum Teil deutlich mehr als ein Prozent zu. Bei den Finanzwerten hatten am Ende Julius Bär mit +2,1 Prozent die Nase vorn.
Eine Belastung waren dagegen die Pharmaschwergewichte Novartis (-0,8 Prozent) und Roche (-0,2 Prozent). Der Pharmakonzern Roche hatte allerdings positive Studiendaten zur Kombinationstherapie von Cotellic und Zelboraf bei der Behandlung von Hautkrebs veröffentlicht. Dies seien gute Nachrichten für Roche, merkten die Analysten von Baader Helvea an. Der Markt für die entsprechende Produktgruppe sei aber nicht sehr groß.
Mit Actelion (+1,5 Prozent) schloss dennoch ein Pharmawert weit oben im SMI/SLI-Tableau. Nachdem sich die Titel im dritten Quartal schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten und sich von ihrem im Juli markierten Allzeithoch mittlerweile rund 15 Prozent entfernt haben, würden sie wieder vermehrt auf den Kaufzetteln erscheinen, hieß es.
Die prozentual größten Verluste verbuchten Syngenta mit minus 1,0 Prozent. Auf der Kursentwicklung dürften die Angaben zur Geschäftsentwicklung des US-Konkurrenten Dupont gelastet haben. Dieser hatte seine Jahresgewinnprognose wegen der Stärke des Dollar im Vergleich zu Schwellenländerwährungen gesenkt. Auch die weitere Abschwächung des brasilianischen Agrarmarktes trübe die Perspektiven, hieß es von Dupont.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA598 2015-10-06/18:44