Kritik an Spionageprozess gegen ukrainischen Pensionisten

Moskau (APA/AFP) - Die russische Menschenrechtsaktivistin Soja Swetowa hat einen Prozess gegen einen ukrainischen Rentner in Moskau wegen Sp...

Moskau (APA/AFP) - Die russische Menschenrechtsaktivistin Soja Swetowa hat einen Prozess gegen einen ukrainischen Rentner in Moskau wegen Spionage angeprangert. Der seit Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Gericht stehende ehemalige Leiter einer Rüstungsfabrik in der Ukraine, Juri Soloschenko, sei „selbstverständlich kein Spion“, sagte Swetowa der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Der 73-Jährige, der seit 2010 im Ruhestand ist, war im August 2014 für einen Tag nach Russland gereist und dort festgenommen worden. Dem herzkranken Rentner drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.

Die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew sind seit der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 auf dem Tiefpunkt. Kiew und der Westen werfen Moskau zudem vor, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine zu unterstützen. Seit dem Beginn des Konflikts nahm die Zahl der Spionageprozesse in Russland stark zu.

Swetowa gehört zu den bekanntesten Oppositionellen Russlands und befasst sich vor allem mit Menschenrechtsfragen und dem russischen Gefängnissystem.