Osttirol

Imposanter Blickfang setzt Aguntum in Szene

© Funder

Das weithin sichtbare Landmark aus Stahlrohr zeichnet die ursprüngliche Dimension des Stadttores nach – und verleiht Aguntum ein neues Gesicht.

Von Claudia Funder

Dölsach –Das riesige Gebilde ist aufgestellt und ob seiner Dimension – 14 mal 21 Meter – ein markantes Erkennungszeichen. Das von Architekt Peter Jungmann geplante Projekt symbolisiert das ehemalige Stadttor von Aguntum und zeichnet als Gerüst aus schwarzem Stahlrohr dessen ursprüngliche Größe nach. Einschließlich Mauer- und Fundamentierungsarbeiten flossen 70.000 Euro in dieses Vorhaben. Das weithin sichtbare Landmark ist Teil weitreichender Maßnahmen, die der einzigen Römerstadt auf dem Boden des heutigen Tirol zu einer langfristigen Positionierung verhelfen sollen. Denn dem uralten Ort wird im Zuge der Umsetzung eines Dreijahresprogrammes ein völlig neues Aussehen verpasst. Das Freiareal wird zum Erlebnisraum mit archäologischem Touch. Zwischen den alten Mauern der Stadt wird sich den Besuchern ein blühender Park öffnen. Die Kosten allein für das Grundgerüst der angepeilten Maßnahmen werden bei 300.000 bis 400.000 Euro liegen, erklärt Leo Gomig, Obmann des Vereins „Curatorium pro Agunto“. „Die erste Stufe des Leaderprogrammes ist genehmigt.“ 35 Prozent der Kosten muss der Verein aus eigener Kraft stemmen.

Leo Gomig ist mit dem neuen Landmark „sehr zufrieden“, wie er betont. Um den Blickfang perfekt in Szene zu setzen, musste die Fläche im Osten des Tores abgesenkt werden, erzählt er.

Erdbewegungsarbeiten gab es in Aguntum heuer umfassende. Gomig beziffert das Ausmaß des Materials mit über 10.000 Kubikmetern.

Längst begonnen wurde mit der Schaffung von Probe­flächen, auf denen Vegetations- und Bepflanzungsmodule angelegt werden. „Die gärtnerische Gestaltung wird heuer noch fortgesetzt, solange es das Wetter zulässt“, betont der Vereinsobmann. Weitere Maßnahmen erfolgen dann im Frühjahr. Dann wird man auch die Neugestaltung des Wegesystems in Angriff nehmen, unter Berücksichtigung historischer Gegebenheiten. Thema im Jahr 2016 wird auch die Verkleidung der Brücke mit einem Spritz- und Sichtschutz sein. Die genaue Gestaltung dieses 70.000-Euro-Projektes ist noch Gegenstand von Überlegungen. 70.000 Euro kostete auch die diesjährige Mauersanierung – immer wieder ein Kraftakt.

Die umfangreiche Neugestaltung soll Aguntum zu dem touristischen Magnet im Lienzer Talboden machen und die Besucherzahlen gehörig nach oben schrauben. Glückt der sensible Spagat zwischen Kultur und Natur, kann das Projekt Sprungbrett in eine neue Dimension werden.

„Stillstand ist Rückschritt“, bringt es Leo Gomig auf den Punkt. „Wir wollen nicht verwalten, sondern gestalten.“

Der Vereinsobmann, der sich unermüdlich auf Betteltour begibt, um die Finanzierung der Projekte stemmen zu können, führte gestern Gespräche im Kulturministerium. Sie verlaufen, ließ er aus Wien nur kurz anklingen, durchaus positiv.

Für Sie im Bezirk Lienz unterwegs:

Catharina Oblasser

Catharina Oblasser

+4350403 3046

Verwandte Themen