The Punk Singer

Role Model und Punkrock-Ikone

Hanna, Frontfrau von „Bikini Kill“ und „Le Tigre“, 1996.
© Sophie Howarth

Innsbruck – Auch wenn die männlichen Protagonisten des Punk gerne von Gleichberechtigung sprechen, weibliche Punk-Heroinnen traten erst ab d...

Innsbruck –Auch wenn die männlichen Protagonisten des Punk gerne von Gleichberechtigung sprechen, weibliche Punk-Heroinnen traten erst ab den 1990ern in den Vordergrund. Dafür kam die Band Bikini Kill mit ihrer Frontfrau Kathleen Hanna mit solch einer Wucht daher, dass Beastie Boy Adam Horovitz, mittlerweile Hannas Ehemann, auch heute noch von der „positiven Kraft eines Autounfalls“ spricht. Dank Hanna gab es plötzlich ein weibliches Role Model, das laut, zornig, sexy und geistreich zugleich war. Und endlich hatten auch Frauen bei Konzerten ganz vorne einen Platz – ohne dass sie im Mosh Pit niedergetrampelt wurden.

Hanna, feministische Punkrock-Ikone und Mitbegründerin der Riot-Grrrl-Bewegung, musste sich aufgrund einer Borreliose-Infektion 2005 von der Bühne zurückziehen. Der mediale Ausverkauf der Riot-Grrrls hatte freilich schon viel früher begonnen, schal und leer kam schließlich die Parole „Girl Power“ mit den konsumfreundlichen Spice Girls daher.

Dem will die im Jahr 2000 in der US-Stadt Olympia gegründete Bewegung Ladyfest entgegenwirken. In Kooperation mit dem ersten Lady*Fest Innsbruck (12. bis 15. November) zeigt kinovi[sie]on heute (20 Uhr, Cinematograph) das mitreißende Kathleen-Hanna-Porträt „The Punk Singer“. (sire)

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