Souliger Electropop: Honne servieren „wahre Gefühle“ - Popnews

Wien (APA) - Briten mit einer Vorliebe für Fernost: Das Elektroduo Honne hat sich seinen Namen und den seines Labels (Tatemae Recordings) au...

Wien (APA) - Briten mit einer Vorliebe für Fernost: Das Elektroduo Honne hat sich seinen Namen und den seines Labels (Tatemae Recordings) aus dem Japanischen entliehen. „Ich liebe die Kultur und wie verrückt viele Sachen dort sind“, lachte Sänger Andy Clutterbuck im Gespräch mit der APA. Vergangene Woche hat die Gruppe ihr Österreichdebüt beim Waves Vienna abgeliefert, Anfang September erschien die vierte EP.

Auf „Over Lover“ gehen Clutterbuck und sein Kollege James Hatcher den zuvor eingeschlagenen Weg - anschmiegsame Elektrosounds versehen mit souligen Vocals und einem melancholischen Touch - konsequent weiter, vielleicht sind sie sogar eine Spur zugänglicher geworden. Aber immerhin geht es um ihr Innerstes, wie sie auf die Bedeutung des Bandnamens verweisen. „‘Honne‘ sind wahre Gefühle von einem selbst. ‚Tatemae‘ wiederum dreht sich um jene Dinge, die man in der Öffentlichkeit Preis gibt. Das passt insofern, als wir unsere Songs als unsere Gefühle wahrnehmen und diese dann über das Label nach außen lassen können“, erläuterte Clutterbuck. Den bisherigen Veröffentlichungen soll im kommenden Frühjahr schließlich das Debüt folgen.

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„In Dream“ nennt sich das fünfte Studioalbum der britischen Rockband Editors, und es hätte keinen passenderen Titel dafür geben können: Die Gruppe um Sänger und Gitarrist Tom Smith verliert sich darauf großteils in sphärischen, scheinbar schwebenden Passagen, greift nur selten zum herkömmlichen Instrumentarium und lotet die zuletzt gefundene Freiheit jenseits von Genregrenzen genüsslich aus. Natürlich ist es vor allem Smiths Stimme, dunkel und traurig, die wie schon beim gefeierten Debüt „The Back Room“ viel zur Stimmung des Kompositionen beiträgt. Dass man mit Stücken wie „Forgiveness“ an diese Hochzeiten anschließen kann, wird man wohl auch beim Konzert im Wiener Gasometer am 29. November beweisen.

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Einen recht kurzen Leckerbissen servieren Deerhunter mit ihrem siebenten Studioalbum. Die neun Stücke von „Fading Frontier“ finden mit etwas mehr als einer halben Stunde ihr Auslangen, haben in dieser Zeit aber einiges zu bieten, womit dennoch für ein üppiges Hörerlebnis gesorgt wird. Sänger Bradford Cox und seine Kollegen dürften einen recht ausgeglichenen Zugang gefunden haben, ist doch vom kratzigen Rock-Charakter des Vorgängers „Monomania“ nur noch wenig zu merken. Stattdessen zeigt sich eine wiedergefundene Freude an um die Ecke gedachte Strukturen, die dem atmosphärisch-aufgeladenen Sound aber nicht entgegenwirken, sondern diese geradezu hervorheben. Delikat instrumentiert und federleicht ausgeführt, bilden Songs wie „Living My Life“ oder „Leather and Wood“ den perfekten Übergang zwischen Traum und Wirklichkeit.

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Als „alpenländische Qualitätstour“ kündigen Element Of Crime ihre anstehenden Konzerte in Österreich an: Die deutsche Band gastiert am 13. November in Götzis, am 16. November in Graz, am 18. November in Innsbruck, am 19. November in Linz, am 20. November in Salzburg und schließlich am 21. November in Klagenfurt, womit man auch eine Premiere abliefert. Mit im Gepäck hat die Formation um Sänger Sven Regener das im Vorjahr veröffentlichte, hervorragende Album „Lieblingsfarben und Tiere“, als Vorband sind Apples in Space zu erleben.

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„Im Rauch der Bengalen“ entdeckt man aktuell Mono und Nikitaman: So lautet der Titel des neuen, mittlerweile fünften Longplayers des Duos, das sich mit seiner Mischung aus Reggae, Dancehall, Hip-Hop und Pop in den vergangenen Jahren eine treue Fangemeinde erspielt hat. Die gebürtige Linzerin Monika Jaksch und ihr Kollege Nick Tilstra setzen darauf ganz auf erprobte Trademarks, mitsingtaugliche Hooks und gesellschaftskritische Texte, wobei diesmal ein recht nachdenklicher Gestus etliche Stücke durchzieht. Live sind Mono und Nikitaman zu Silvester im Warehouse in St. Pölten zu erleben, bevor es im Jänner auf ausgedehnte Österreichtour mit Stopps in Innsbruck (6.), Graz (14.), Wien (15.) und Linz (16.) geht. Nachschlag gibt es für das Publikum in Salzburg am 5. März.

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Ein üppiges Angebot für ihre Fans hat die US-Hardcore-Band Converge: Ende November erscheint auf dem hauseigenen Label Deathwish Inc. „Thousands of Miles Between Us“, ein Nachfolger zur 2003 veröffentlichten Live-DVD „The Long Road Home“. Erhältlich ist der Konzertmitschnitt in drei unterschiedlichen Versionen: Als HD-Digital-Set, das als Download 20 Songs umfasst; als dreifache Blu-Ray-Box, die neben dem Mitschnitt über 15 Stunden an Videomaterial bietet; und schließlich als Deluxe-Box-Set, neben den drei Blu-Rays auch mit dem Konzert auf Doppel-Vinyl, einem 160-seitigen Buch mit Fotografien sowie weitere Goodies ausgestattet. Das Material entstammt einem Konzert der „All We Love We Leave Behind“-Tour in Philadelphia.