Ein Sommer der Rekorde im Zillertaler Tourismus
Im vorderen Zillertal könnte heuer erstmals die Millionengrenze bei den Sommernächtigungen geknackt werden. Zuwächse gab es überall.
Von Angela Dähling
Fügen –Die magische Millionengrenze könnte die Erste Ferienregion im Zillertal heuer erstmals bei den Sommernächtigungen knacken. „Vom 1. Mai bis 1. Oktober haben wir 910.166 Nächtigungen gezählt. Wenn der Oktober noch gut läuft, könnten wir das schaffen“, sagt TVB-Geschäftsführer Manfred Pfister mit Blick auf die aktuellen Zahlen, die ihm der Computer auswirft. Dieser Sommer hat der Region bis jetzt ein Plus von 6,5 % bei den Nächtigungen und plus 9,7 % bei den Ankünften beschert. „Diese positiven Zahlen zeigen natürlich auch, dass die Gäste weniger lang bleiben. Aber mit einer Aufenthaltsdauer von fünf Tagen liegen wir über dem Tirolschnitt“, erklärt Pfister. Wie überall spürt man auch im Zillertal, dass die Geldtasche bei den Urlaubern nicht mehr so locker sitzt wie früher. Bei Nebenausgaben werde gespart, weiß Pfister. Rund die Hälfte aller Sommerurlauber im Zillertal kommt aus Deutschland, Tendenz steigend. Im vorderen Zillertal wurden 516.000 Sommerurlauber aus dem Nachbarland bis jetzt gezählt, gefolgt von den Niederländern (116.000).
Auch im Tuxertal dürfte diese Sommersaison Grenzen sprengen. 447.000 Übernachtungen wies der Sommer 2014 aus. „Wir peilen heuer 460.000 bis Ende Oktober an“, sagt Hermann Erler, Geschäftsführer des TVB Tux-Finkenberg. Auch seine Region freut sich über Nächtigungszuwächse von fünf Prozent zwischen Mai und Oktober, was 17.000 Übernachtungen entspricht. „In den letzten fünf Jahren sind die Nächtigungen im Sommer um 72.000 gestiegen“, weiß Erler. „Viele junge Leute und Familien mit kleinen Kindern entdecken mittlerweile wieder den Sommer in den Bergen“, schildert er. Das typische Klischee, im Sommer seien vor allem Senioren in den Bergen unterwegs, stimme nicht mehr. Auch in Fügen, ergänzt Pfister, seien mehr und mehr Familien unter den Sommergästen. Die Investitionen in familienfreundliche Infrastruktur würden sich bereits bezahlt machen.
In der Tourismushochburg Mayrhofen-Hippach peilt man ebenfalls neuerlich ein Nächtigungsplus an. Bis Ende September stiegen die Nächtigungen um 3,5 % auf 832.000 (bei 176.000 Ankünften). „Nicht eingerechnet sind da die Gäste von unserem großen Almabtrieb, der von 25.000 Menschen besucht wurde“, sagt TVB-Geschäftsführer Andreas Lackner. Zuwächse habe es vor allem aus dem Beneluxraum gegeben, der bis vor zwei Jahren noch rückläufig war. Indes kamen 14 % weniger Engländer nach Mayrhofen.
Optimistisch blicken die Zillertaler Touristiker auch in Richtung Winter, da mit dem frühen Ostertermin im März eine kompakte Saison bevorstehe. Viel hänge freilich vom Schneefall in der Vorsaison ab. „Das Beste, was uns im Herbst passieren kann, ist Schnee bis in die Täler und ein paar hängengebliebene Lkw am Brenner, über die die Medien berichten“, sagt Hermann Erler augenzwinkernd.