Japaner nähert sich als erster nach Erdbeben Mount-Everest-Gipfel

Kathmandu (APA/AFP) - Der japanische Bergsteiger Nobukazu Kuriki will am Mittwochabend als Erster nach dem schweren Erdbeben im Himalaya vom...

Kathmandu (APA/AFP) - Der japanische Bergsteiger Nobukazu Kuriki will am Mittwochabend als Erster nach dem schweren Erdbeben im Himalaya vom vergangenen Frühling den Mount Everest erklimmen. Wie die Veranstalter der Bergtour mitteilten, erreichte Kuriki bereits das letzte Lager auf dem Weg zum 8.848 Meter hohen Gipfel.

Von dort aus werde er zur sogenannten Todeszone jenseits der 8.000-Meter-Grenze vordringen und dann versuchen, am Donnerstag beim Morgengrauen zum Gipfel vorzustoßen. In der „Todeszone gilt es wegen der dort herrschenden extremen Kälte und des Sauerstoffmangels als unmöglich, länger als 48 Stunden zu überleben. Der 33-jährige Japaner war Ende September mit einem Team bis zum Basislager 2 auf etwa 6.400 Meter Höhe vorgedrungen. Von dort aus wollte er allein und ohne Sauerstoffgerät bis zum Gipfel klettern, kehrte aber wegen der enormen Schneemassen wieder um.

Kuriki versuchte nun bereits zum sechsten Mal, den Gipfel des höchsten Bergs der Erde zu erreichen. Bei einem früheren Versuch im Jahr 2012 hatte er neun Finger durch Erfrierung verloren. Mit seinem Gipfelsturm will Kuriki nach eigenen Angaben auch die nepalesische Tourismusbranche unterstützen, die nach dem Erdbeben erhebliche Verluste erlitt.

Durch das Erdbeben im April kamen in Nepal fast 8.900 Menschen ums Leben. Am Mount Everest wurde eine massive Lawine ausgelöst, die das Basislager teilweise zerstörte und 18 Menschen in den Tod riss. Hunderte Bergsteiger brachen ihre Touren ab. Bis heute ist das Bergsteigen wegen der Gefahr von Nachbeben und wegen generell erhöhter Risiken im kühleren, windigeren Herbst gefährlich.