Indiens Botschaft in Nepal Ziel von Hohn und Spott

Kathmandu/Neu-Delhi (APA/dpa) - Indiens Botschaft im kleinen Nachbarland Nepal hat wegen einer misslichen Lage viel Hohn und Spott ertragen müssen. Nach Medienberichten baten Botschaftsmitarbeiter die Ölgesellschaft des Himalaya-Landes um 150 Liter Benzin für ihre Fahrzeuge - dabei ist es nach Ansicht vieler Nepalesen ausgerechnet Indien, das seit zwei Wochen keine Tanklastwagen mehr nach Nepal lässt.

Einige Menschen brachten am Mittwoch Flaschen voller Benzin vor die Botschaft in Kathmandu, wie der Journalist Kashish Das Shrestha berichtete. Der Twitter-Hashtag #DonateOiltoIndianEmbassy (Spende der indischen Botschaft Öl) gehörte zeitweise zu den weltweit am meisten verwendeten Schlagwörtern. Die Autorin Shiwani Neupane schrieb auf Twitter, es seien viele Flaschen aufgereiht worden, obwohl Benzin in Nepal derzeit kostbarer sei als Gold.

Angehörige ethnischer Minderheiten protestieren im Süden Nepals seit Wochen gegen die gerade erst in Kraft getretene Verfassung. Sie blockieren Straßen und attackieren Lastwagen. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums erklärte, es gebe offiziell keine Blockade der Grenzübergänge. In dem bitterarmen Land, das noch unter den Folgen des Erbebens vom April leidet, gibt es deswegen derzeit kaum Benzin und Gas, weniger Nahrungsmittel und Medikamente.