Schrotthandel klagt über „sehr angespannte Marktsituation“
Linz (APA) - Der Schrotthandel klagt über eine „sehr angespannten Marktsituation“. Ursache für die sinkenden Preise seien fehlende Abnahmeme...
Linz (APA) - Der Schrotthandel klagt über eine „sehr angespannten Marktsituation“. Ursache für die sinkenden Preise seien fehlende Abnahmemengen, verursacht durch die Überproduktion an Stahl in China und ein Ende dessen sei nicht in Sicht, erklärte der Obmann des Sekundärrohstoffhandels der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Karl-Heinz Gratz, in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Er rechnete vor, China produziere jährlich 800 Mio. Tonnen Rohstahl. Weil dort die Konjunktur schwächle, fehle es an Abnehmern und rund 300 Mio. Tonnen Rohstahl würden auf den Weltmarkt gepresst. Das sei das Doppelte des jährlichen Bedarfs in Europa. „Zu allem Überfluss wird diese Situation der Überproduktion dadurch angeheizt, dass die Preise für Kokskohle und Eisenerz um rund zwei Drittel unter den Preisen aus dem Jahr 2014 liegen, erläuterte Gratz.
Die logische Konsequenz sei: Die Preise stürzen in den Keller und für Eisenschrott seien kaum mehr Absatzmärkte zu finden. Stahlerzeuger in Italien und der Türkei - für Österreich ganz besonders wichtige Absatzmärkte - würden nun auf den derzeit extrem billigen Rohstahl und Knüppel - Halbzeug aus Stahl - aus China zurückgreifen und immer weniger Eisenschrott benötigen. Der Schrotthandel nähere sich mit Riesenschritten der Situation von 2008, wo Abholkosten, Mietkosten für Container und Entsorgungskosten für Billigschrottsorten verlangt werden mussten, beschrieb Gratz die Situation.