IWF - US-Notenbank Fed soll Leitzinserhöhung aufschieben

Lima/Washington (APA/dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) ruft die US-Notenbank dazu auf, ihre geplante Leitzinserhöhung aufzuschieben. Die Federal Reserve solle mit ihrem ersten Zinsschritt seit Jahren warten, bis sich weitere Zeichen für eine stetige Erhöhung der Inflation sowie eine Fortsetzung der Stärke auf dem Arbeitsmarkt zeigten, sagte IWF-Finanzchef Jose Vinals am Mittwoch in Lima.

Dort stellte der IWF seinen Oktober-Bericht zur weltweiten Finanzstabilität vor.

Der Währungsfonds befürchtet sonst erhebliche negative Auswirkungen auf die Schwellenländer. Diese sind dem Bericht zufolge mit drei Billionen Dollar (2,67 Bill. Euro) überschuldet. Die Fed will ihren seit sechs Jahren historisch niedrigen Leitzins von nahe Null womöglich noch in diesem Jahr leicht anheben.

Bei der Finanzstabilität sieht der IWF eine Kluft zwischen den Industrie-und den Schwellenländern. Während es in den entwickelten Volkswirtschaften zuletzt eine Stabilisierung gegeben habe, seien in den Schwellenländern Schwachstellen vorhanden, heißt es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht des IWF.

In den Industrieländern hätten die wirtschaftliche Erholung und gesunkene Deflationsrisiken die Lage seit dem vergangenen Bericht vom April verbessert. Die sich abzeichnende Zinswende in den USA werde zudem künftig dazu beitragen, die Anhäufung von finanziellen Risiken zu verringern.

In den Schwellenländern gebe es dagegen eine bedenklichere Entwicklung, so der IWF. Die Banken hätten dünnere Kapitalpuffer, während notleidende Kredite zulegten und gleichzeitig Dämpfer bei den Unternehmensgewinnen zu verzeichnen seien. Zudem liefen einige Staaten in den Schwellenländern Gefahr, von den Ratingagenturen über die mittlere Frist auf Ramschniveau herabgestuft zu werden.

~ WEB http://www.imf.org

http://www.federalreserve.gov/ ~ APA423 2015-10-07/16:14