Ungarns und Kroatiens Präsidenten sprachen über Flüchtlingskrise
Budapest (APA/dpa) - Die Staatsoberhäupter der beiden Nachbarländer Ungarn und Kroatien haben die heftigen Verstimmungen zwischen ihren Regi...
Budapest (APA/dpa) - Die Staatsoberhäupter der beiden Nachbarländer Ungarn und Kroatien haben die heftigen Verstimmungen zwischen ihren Regierungen infolge der Flüchtlingskrise erörtert.
Ungarns Präsident Janos Ader und seine kroatische Kollegin Kolinda Grabar-Kitarovic hätten sich am Mittwoch in Budapest darauf verständigt, dass die Flüchtlingskrise auf EU-Ebene sowie in Zusammenarbeit mit der Türkei und den USA gelöst werden müsse, berichtete die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI. Grabar-Kitarovic sagte, die Flüchtlingskrise habe einen „Schatten“ auf die bilateralen Beziehungen geworfen, doch sei sie sich mit Ader einig darin, dass diese davon nicht „zerstört“ werden sollten.
Zuvor hatte es einen verbalen Schlagabtausch zwischen Zagreb und Budapest gegeben: Die sozialdemokratische Regierung Kroatiens unter Ministerpräsident Zoran Milanovic zeigte sich verärgert darüber, dass Ungarn die Grenze zu Serbien abgesperrt und damit die Flüchtlinge nach Kroatien umgeleitet habe - die nationalkonservative Regierung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban wiederum warf Kroatien Unfähigkeit im Umgang mit den Flüchtlingskrise vor. Grabar-Kitarovic von der nationalkonservativen Oppositionspartei HDZ steht Orban ideologisch näher als der sozialdemokratische Ministerpräsident Milanovic
Kroatien bringt seit Mitte September täglich tausende Flüchtlinge an die ungarische Grenze, von wo aus diese von den ungarischen Behörden an die österreichische Grenze weitergeleitet werden. Allein am Dienstag kamen nach ungarischen Polizeiangaben fast 6.000 neue Flüchtlinge aus Kroatien nach Ungarn.