Zürcher Börse schließt klar tiefer

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte mit deutlichen Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Nachdem der...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte mit deutlichen Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Nachdem der Leitindex SMI am Nachmittag zunächst sein Minus verringern konnte, ging es in der letzten knappen Handelsstunde dann wieder steil abwärts. Belastungsfaktor Nummer eins waren die zum Teil ausgeprägten Verluste der Pharma-Schwergewichte, die den gesamten Gesundheitssektor mit sich zogen.

Damit setzte sich der Schweizer Markt klar von den wichtigsten Märkten in Europa ab, die überwiegend im Plus lagen. Die Wall Street hingegen hat seit Handelsstart etwas an Boden verloren. Die Kursgewinne zum Wochenbeginn hätten sich als Eintagsfliege entpuppt, hieß es im Handel. Mit Blick auf die weitere Zinspolitik in den USA, die derzeit eine der treibenden Kräfte für das Marktgeschehen sei, rücke daher bereits das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed in den Fokus der Investoren. Es wird am morgigen Donnerstag veröffentlicht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,40 Prozent tiefer bei 8639,52 Punkten und damit nur knapp über seinem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,81 Prozent auf 1283,99 Punkte ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,31 Prozent auf 8825,63 Zähler.

Als besonders schwach präsentierten sich die defensiven Gesundheits- und Pharmatitel. Galenika (-4,1 Prozent) gaben dabei besonders stark ab. Mit einer Jahresperformance von über 60 Prozent sind die Titel allerdings bisher die Überflieger. Eine Konsolidierung überrasche ihn daher keineswegs, relativierte ein Händler die Verluste. Die Titel würden zudem weiterhin nahe dem im September markierten Allzeithoch gehandelt.

Große Einbußen verzeichneten neben den Pharmaschwergewichten Roche (-3,6 Prozent) und Novartis (-2,4 Prozent) noch der Zulieferer Lonza (-4,3 Prozent). Die Pharmaaktien hatten bereits am Vortag zu den wenigen Verlierern gehört. Seit in den USA eine politische Debatte über die Höhe der Medikamentenpreise laufe, seien die Pharmawerte unter Druck, hieß es im Handel. Da dies ein Wahlkampfthema sei, dürfte noch für längere Zeit eine gewisse Nervosität in den Titeln bleiben. Auch das dritte Schwergewichte Nestlé belastete mit Abgaben von 1,2 Prozent. Zusammen kosteten die drei Schwergewichte den SMI etwa 130 Punkte.

Swisscom (-2,5 Prozent) legten ebenfalls eine schwache Performance hin, nachdem der Telekomriese eine juristische Niederlage erlitten hat. Das Bundesverwaltungsgericht stellte für frühere Jahre ein wettbewerbswidriges Verhalten im Breitbandinternetgeschäft fest und verfügte eine Sanktion von 186 Millionen Franken, wogegen Swisscom Beschwerde beim Bundesgericht einreichen will. Der Konzern wird aber im dritten Quartal 2015 zunächst eine entsprechende Rückstellung bilden.

Das Gegenstück bildeten unter anderem die Aktien von LafargeHolcim (+2,1 Prozent), gefolgt von den beiden Uhrenherstellern Swatch (+1,5 Prozent) und Richemont (+1,0 Prozent). Am Markt hieß es, die Swatch-Papiere seien von Leerverkäufern stark gesucht.

Die beiden Bankenwerte UBS (+0,4 Prozent) und CS (-0,7 Prozent) schlugen an diesem Tag unterschiedliche Richtungen ein. Zwar senkten Analysten in beiden Fällen die Kursziele, die Kommentare zur UBS fielen aber insgesamt besser aus. So heißt es bei der RBC, die UBS sei der präferierte Titel unter den Investmentbanken.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA506 2015-10-07/18:26