Indonesien akzeptiert internationale Hilfe für Kampf gegen Brände

Jakarta (APA/AFP) - Angesichts der seit Wochen andauernden Waldbrände in Indonesien hat sich die Regierung zur Annahme internationaler Unter...

Jakarta (APA/AFP) - Angesichts der seit Wochen andauernden Waldbrände in Indonesien hat sich die Regierung zur Annahme internationaler Unterstützung bereit erklärt. Es sei wichtig, mit Ländern zusammenzuarbeiten, die über die nötige Ausrüstung verfügten, sagte der Sprecher des indonesischen Außenministeriums, Arrmanatha Nasir, am Donnerstag vor Journalisten in Jakarta.

Indonesien brauche größere Löschflugzeuge, die bis zu 10.000 Liter Wasser transportieren könnten. Die Behörden seien bereits in Kontakt mit Vertretern aus Russland, Singapur, Australien, China und Malaysia.

„Das sind keine Almosen, mit einigen Ländern geschieht es auf einer kommerziellen Basis, wir bezahlen für die Dienste“, sagte Nasir. Über Details werde aber noch gesprochen. Indonesiens Präsident Joko Widodo flog am Donnerstag nach West-Sumatra. „Hoffentlich können wir unsere Bemühungen beschleunigen“, sagte er vor seinem Abflug in Jakarta. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurde ein erstes Löschflugzeug aus Russland in Kürze erwartet.

Die indonesische Regierung hatte bisher darauf bestanden, alleine mit der Brandbekämpfung fertig zu werden, obwohl mehrere Länder Hilfe angeboten hatten. Die durch illegale Rodung entfachten Feuer auf der Insel Sumatra und im indonesischen Teil der Insel Borneo konnten jedoch trotz der Entsendung von 25.000 Brandbekämpfern und Flugzeugen nicht eingedämmt werden.

Auch die Nachbarländer Singapur und Malaysia leiden unter den umweltschädlichen Rauchschwaden. Malaysia, wo wegen des Smogs mehrmals die Schulen geschlossen blieben, hatte Indonesien am Sonntag zum Durchgreifen gegen die Schuldigen aufgefordert. Singapur hatte angeboten, mit einem Spezialflugzeug Regen auszulösen und die Löscharbeiten zu unterstützen.

Die illegale Rodung von Wäldern durch Plantagenbesitzer löst in Indonesien jedes Jahr während der Trockenzeit schwere Brände aus. Experten zufolge wird das Problem derzeit aber durch das Klimaphänomen El Nino verstärkt, das in diesem Jahr besonders heftig ausfällt. Bei El Nino handelt es sich um eine deutliche Erwärmung der Meeresoberfläche am Äquator, die heftigen Regen in einigen Weltregionen und gleichzeitig starke Trockenheit in anderen Regionen auslöst.