Wellnessboom vorbei, ÖHV warnt Hoteliers
Wien – Die Boom-Jahre der Wellnesshotellerie sind offenbar vorbei: Die schwächelnde Wirtschaftslage und der hohe Konkurrenzdruck haben laut ...
Wien –Die Boom-Jahre der Wellnesshotellerie sind offenbar vorbei: Die schwächelnde Wirtschaftslage und der hohe Konkurrenzdruck haben laut Christian Werner, Herausgeber des unabhängigen Wellnesshotelführers „Relax Guide“, erstmals dazu geführt, dass die Zimmerpreise stagnieren. Für die Gäste ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht, da die Qualität der Häuser darunter leidet. Die durchschnittliche Preiserhöhung gegenüber dem Vorjahr betrug 1,04 Prozent und lag damit noch unter der Inflationsrate. „Das ist die geringste Steigerungsrate, die wir jemals beobachtet haben“, sagte Werner. In den vergangenen 20 Jahren lag die durchschnittliche Preissteigerung bei 4,3 %, 2014 betrug sie sogar 6,6 %. 49 Hotels, die von den Testern unter die Lupe genommen worden sind, wurden schlechter bewertet als im Vorjahr, nur 29 Häuser konnten sich verbessern.
Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) rät indes den heimischen Beherbergungsbetrieben dringend von neuen Ausgaben ab. „Wir warnen unsere Betriebe davor, zu investieren“, sagte ÖHV-Sprecher Michael Stanits. Die Hoteliers könnten sich die hohen Ausgaben de facto nicht leisten. Gründe für die Sorgen seien die Belastungen im Zuge der Steuerreform – wie etwa die von 10 auf 13 % erhöhte Mehrwertsteuer auf Nächtigungen oder die verlängerte Abschreibungsdauer sowie die generelle Marktentwicklung. „Die Nächtigungen entwickeln sich zwar positiv, sind aber über niedrige Preise erkauft“, erklärte Stanits. Die Urlauber gäben zu wenig aus. Angesichts der neuen Belastungen müssten die Einnahmen in den Hotels um etwa 6 % steigen, um die Ergebnisse halten zu können. „Davon sind wir weit entfernt“, betonte ÖHV-Präsident Gregor Hoch. Fast 90 % der Betriebe müssten mit schlechteren Ergebnissen rechnen. Es gehe um ein Investitionsvolumen von jährlich etwa 1 Mrd. Euro. (wer, APA)