Standort Tirol

Stimmung in Tirols Wirtschaft wieder etwas besser

Symbolbild.
© dpa/Boris Roessler

Tirols Unternehmen stehen weiter auf der Investitionsbremse. Die Auftragslage wird aber in allen Branchen tendenziell positiv gesehen.

Innsbruck –Die Stimmung in der Tiroler Wirtschaft hat sich zuletzt leicht verbessert. Wie aus dem aktuellen Lagebericht der Wirtschaftskammer Tirol (WK) hervorgeht, legte die Industrieproduktion in der ersten Jahreshälfte leicht auf insgesamt 4,8 Mrd. Euro zu, nach 4,6 im Vorjahreszeitraum. Die Auftrags- und Buchungslage werde in der Tiroler Wirtschaft im dritten Jahresviertel als zufriedenstellend gesehen, erklärte die WK. Fast die Hälfte der Industrie- und Gewerbebetriebe berichteten über eine gute Auftragslage. Im Handel hingegen sah nur jeder fünfte Betrieb die Situation als gut an. Im Tourismus berichteten 13 Prozent von einer schlechten Situation (das ist der tiefste Wert im Branchenvergleich), 45 Prozent sahen die Lage allerdings auch rosig.

Deutlich zurückhaltender bewerten die Leitbetriebe die Auftragsentwicklung in den kommenden Monaten. Drei Viertel erwarten keine Änderung, 12 % gehen von einer Verschlechterung aus und nur 14 Prozent glauben an eine Verbesserung. Die meisten Pessimisten gibt es in der Bauwirtschaft und im Gewerbe.

Die Lust zu investieren, ist in den Tiroler Chefetagen weiter „sehr gebremst“, geht aus dem Lagebericht hervor. Weniger als jeder fünfte Leitbetrieb plant in den nächsten sechs Monaten, kräftiger zu investieren. In der angezogenen Investitionsbremse sieht die Kammer auch die stärkste Wachstumsbremse.

„Vor allem die Konjunktur­indikatoren weisen darauf hin, dass die Wirtschaftslage in Tirol sich tendenziell besser darstellt, als die Entwicklung in Österreich“, teilte WK-Präsident Jürgen Bodenseer mit. Und: „Achillesferse bleibt die angespannte Situation am Tiroler Arbeitsmarkt.“ Für Bodenseer gibt der Lagebericht aber „Anlass zur Zuversicht“. Im Zusammenhang mit der Lohnrunde warnte er Arbeitnehmervertreter vor „übertriebenen Forderungen“, die das „kleine und vorsichtig wachsende Konjunkturpflänzchen in Tirol sofort eingehen lassen“ würden. Er forderte einmal mehr eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, die Senkung der Lohnnebenkosten, eine Vereinfachung der Lohnverrechnung oder die Verlängerung des Handwerkerbonus. (TT)

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