VW-Dieselskandal weltweit: Betroffene Länder und nationale Prüfungen
Wolfsburg (APA/dpa) - Die manipulierten Abgaswerte bei Volkswagen treffen Autofahrer in aller Welt. Der Dieselmotor EA 189 findet sich in Mo...
Wolfsburg (APA/dpa) - Die manipulierten Abgaswerte bei Volkswagen treffen Autofahrer in aller Welt. Der Dieselmotor EA 189 findet sich in Modellen der Kernmarke VW sowie von Audi, Skoda, Seat und den leichten VW-Nutzfahrzeugen. In welchen Ländern wie viele der insgesamt rund 11 Millionen „auffälligen“ Wagen genau unterwegs sind, ist weiterhin unklar.
In der Europäischen Union sind laut VW rund 8 Millionen Fahrzeuge betroffen. Eine Auswahl bisher bekannter Zahlen und angekündigter Untersuchungen in verschiedenen Märkten:
BETROFFENE FAHRZEUGE NACH MÄRKTEN
- Deutschland: mindestens 2,8 Millionen
- Großbritannien: 1,2 Millionen
- Frankreich: 950.000
- Spanien: 680.000
- Italien: 650.000
- Belgien: 500.000
- USA: 482.000
- Österreich: 363.000
- Mexiko: 32.000
- Australien: rund 91.000
NATIONALE PRÜFUNGEN:
- Deutschland: Untersuchungskommission des Verkehrsministeriums bei VW, Kraftfahrt-Bundesamt prüft Zeit- und Maßnahmenplan von VW zur Bewältigung der Abgas-Affäre.
VW drohen in Deutschland auch Prozesse: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft einen Anfangsverdacht wegen Betrugs beim Verkauf von Kraftfahrzeugen mit manipulierten Abgaswerten. Außerdem haben erste Privataktionäre und VW-Kunden Schadenersatz-Klagen eingereicht.
Zudem untersucht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) routinemäßig den Handel mit VW-Aktien und prüft, ob VW bei der Veröffentlichung des Abgasskandals entsprechend dem Aktiengesetz gehandelt hat. Kritiker werfen Volkswagen vor, die Öffentlichkeit zu spät über die Probleme informiert zu haben, VW drohen deshalb Klagen.
- Frankreich: Justiz leitet Vorermittlungen wegen schweren Betrugs ein, Stichproben-Tests von 100 Fahrzeugen, möglicherweise Forderung nach Rückzahlung von Fördergeldern.
- Italien: Stichproben-Tests von 1.000 Fahrzeugen, Staatsanwaltschaft Turin ermittelt, Kartellbehörde ermittelt wegen möglicher Irreführung von Verbrauchern durch Emissionsangaben in der VW-Werbung
- Schweiz: Bundesamt für Straßen erlässt vorübergehendes Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit dem betroffenen Dieselmotor
- USA: Am 8. Oktober Aussage von VW-US-Chef Michael Horn vor dem Kongress, drohende Strafen der Umweltbehörde EPA von bis zu 18 Mrd. Dollar (16 Mrd. Euro), Vorbereitung von Sammelklagen.
- Australien: Regierung verlangt Aufklärung über Dieselauto-Verkäufe. Mehr als 700 VW-Fahrer haben sich außerdem einer Sammelklage gegen den deutschen Auto-Hersteller angeschlossen.
- Südkorea: Sondertests auf Einhaltung der Abgasnorm Euro 6.
~ ISIN DE0007664039 WEB http://www.volkswagenag.com ~ APA379 2015-10-08/13:49