Das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom
Hamburg (APA/dpa) - Beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (Munchausen syndrome by proxy) macht jemand einen anderen Menschen bewusst krank...
Hamburg (APA/dpa) - Beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (Munchausen syndrome by proxy) macht jemand einen anderen Menschen bewusst krank oder täuscht dessen Krankheit vor. Anschließend verlangt der psychisch kranke Täter dann eine fachkundige Behandlung für sein Opfer.
Oft sind es Mütter, die ihr Kind auf diese Weise schwer misshandeln. In der Regel wollen die Frauen so Zuwendung für sich und ihre Kinder erreichen. In extremen Fällen gehen die psychisch kranken Mütter so weit, dass ihr Kind an der Misshandlung stirbt. Beim Münchhausen-Syndrom fügen Menschen sich selbst Schaden zu.
Ihren Namen haben Münchhausen- und Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom von dem als Lügenbaron bekanntgewordenen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen (1720-1797). Der Baron aus Bodenwerder im Weserbergland soll gern in geselliger Runde Aufschneidereien erzählt haben, die von Autoren in späteren Jahren übertrieben dargestellt wurden.