NATO streitet über Patriot-Einsatz in der Türkei
Brüssel/Ankara (APA/Reuters) - Nach dem Eindringen russischer Kampfjets in den türkischen Luftraum ist in der NATO ein Streit über eine Verl...
Brüssel/Ankara (APA/Reuters) - Nach dem Eindringen russischer Kampfjets in den türkischen Luftraum ist in der NATO ein Streit über eine Verlängerung des Einsatzes der Patriot-Raketenabwehrbatterien in dem NATO-Land ausgebrochen. Die Türkei appellierte am Rande eines Verteidigungsministertreffens der Allianz am Donnerstag in Brüssel an die Partner, ihre Patriot-Staffeln in der Türkei zu belassen.
Sowohl Deutschland als auch die USA hatten im August den Abzug der Waffensysteme angekündigt. Die deutsche Vteidigungsministerin Ursula von der Leyen bekräftigte dies in Brüssel: „Es ist die Frage, welche Gefahr wie gebannt werden kann, und in diesem Kontext ist diese Entscheidung (zum Abzug) richtig“, sagte sie.
Russische Kampfflugzeuge waren am Wochenende von Syrien aus mehrfach kurz in den türkischen Luftraum eingedrungen. Das hat scharfe Kritik der Türkei und der NATO ausgelöst und die Beziehungen zu Russland zusätzlich belastet. Die Allianz hatte 2013 Patriot-Staffeln aus drei Ländern in der Türkei stationiert, um syrische Raketenangriffe abzuwehren. Die Abwehrsysteme können jedoch auch Flugzeuge abschießen. Deutschland will seine Patriot-Batterien kommende Woche abschalten und den Großteil der Soldaten, die sie bedienen, vor Weihnachten nach Hause holen. Bis Ende Jänner 2016 soll der Einsatz abgeschlossen sein. Außerdem hat noch Spanien Patriot-Systeme in der Türkei stationiert.
~ WEB http://www.nato.int/ ~ APA434 2015-10-08/14:53