Hypo-U-Ausschuss: Ambrozy sieht keine Mitverantwortung für Hypo-Drama
Wien/Klagenfurt (APA) - Der ehemalige (Vize-)Landeshauptmann Kärntens, Peter Ambrozy (SPÖ), wies am Donnerstag vor seiner Befragung im Hypo-...
Wien/Klagenfurt (APA) - Der ehemalige (Vize-)Landeshauptmann Kärntens, Peter Ambrozy (SPÖ), wies am Donnerstag vor seiner Befragung im Hypo-Untersuchungsausschuss jede Schuld am Milliardendebakel von sich: „Ich fühle mich überhaupt nicht mitverantwortlich für das Hypo-Drama“, betonte er vor Journalisten. Zu seiner Zeit sei die Hypo ein „Vorzeigeunternehmen“ gewesen.
Ambrozy war 1988/1989 Kärntner Landeshauptmann und 1989 bis 1994 beziehungsweise 2000 bis 2005 LH-Stellvertreter. Damals habe es „keine Veranlassung“ gegeben, an der Redlichkeit des Unternehmens zu zweifeln - zumindest bis 2004/2005, und danach sei er nicht mehr in Regierungsverantwortung gewesen, unterstrich er. Dementsprechend wunderte sich Ambrozy auch, dass er am Donnerstagnachmittag im U-Ausschuss aussagen muss. Karl Pfeifenberger, Kärntner FPÖ-Finanzlandesreferent bis Anfang 2005, habe ihn „ohne wirklichen Grund“ im U-Ausschuss „massiv angepatzt“, ärgerte sich Ambrozy.
Aus den Informationen des damaligen Hypo-Chefs Wolfgang Kulterer habe man weder ein zu hohes Risiko ableiten können, noch, dass mit der Bank etwas nicht in Ordnung gewesen sei, behauptete Ambrozy. Man habe keine konkreten Hinweise gehabt, an den Aussagen des Vorstands oder der Wirtschaftsprüfer zu zweifeln. Ob man zu leichtgläubig gewesen sei, quittierte Ambrozy mit der Feststellung, „das jetzt im Jahr 2015 zu fragen, ist ein bisschen kühn“.
Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ/BZÖ) habe die Landesbank sicher auch als „Instrument“ genutzt oder dies zumindest versucht, erklärte Ambrozy. Und auch Kulterer habe versucht, „eine Rolle in der Politik zu spielen“ und dafür die Bank benutzt. Die Frage sei, ob man in einer kriminellen Angelegenheit überhaupt eine politische Verantwortung ablesen könne, immerhin habe es sich „ausschließlich“ um Entscheidungen der Bank gehandelt, meinte Ambrozy vor Medien, während die Befragung des freiheitlichen Ex-Politikers Harald Dobernig durch den U-Ausschuss Donnerstagnachmittag noch andauerte.