Wirbel um Verbalattacke von Rechtsextremer Le Pen gegen Hollande

Paris/Straßburg (APA/AFP) - Eine Verbalattacke der rechtsextremen französischen Politikerin Marine Le Pen gegen Staatschef Francois Hollande...

Paris/Straßburg (APA/AFP) - Eine Verbalattacke der rechtsextremen französischen Politikerin Marine Le Pen gegen Staatschef Francois Hollande im Europaparlament hat am Donnerstag weiter für Aufregung gesorgt.

Die Äußerungen der EU-Abgeordneten, die den Sozialisten am Mittwoch unter anderem als „Vizekanzler“ der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet hatte, seien eine „Schande für das Land“, sagte der konservative Ex-Premier Francois Fillon im Sender LCI. Der konservative Abgeordnete Eric Woerth sagte im Sender RTL, er „schäme sich für Frau Le Pen“, die versucht habe, „Frankreich herabzusetzen“.

Die Chefin der rechtsextremen Front National (FN) war Hollande am Mittwoch bei seinem gemeinsamen Auftritt mit Merkel vor dem Europaparlament in Straßburg verbal angegangen. „Danke Frau Kanzlerin, dass Sie heute mit ihrem Vize-Kanzler gekommen sind, dem Verwalter der Provinz Frankreich“, sagte sie ironisch. Als Frankreichs „Präsidenten“ könne sie Hollande nicht bezeichnen. Le Pen hat Hollande wiederholt vorgeworfen, unter anderem in der Flüchtlingskrise bedingungslos Merkels Kurs zu folgen.

Hollande ließ sich auf das Rededuell ein: Er warnte vor einer Rückkehr zu „Nationalismus, Populismus, Extremismus“ und verurteilte Bestrebungen, aus Europa auszutreten und sich sogar von der Demokratie abzuwenden. Es war das erste Mal überhaupt, dass es zu einem solchen direkten Schlagabtausch zwischen dem französischen Präsidenten und der EU-feindlichen Le Pen kam. Viele sahen dies bereits als ersten Vorgeschmack auf die französischen Präsidentschaftswahlen 2017, bei denen Le Pen antreten will.

~ WEB http://www.europarl.europa.eu/portal/de ~ APA457 2015-10-08/15:11