Justiz und Kriminalität

Angriff auf Krankenhaus in Kunduz war für Ärzte ohne Grenzen Absicht

Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen in Kunduz.
© REUTERS

Die Organisation wirft den USA vor, dass das Bombardement keineswegs ein „Kollateralschaden“ gewesen sei.

Kunduz – Nach der Entschuldigung von US-Präsident Barack Obama hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen den USA eine absichtliche Bombardierung ihres Krankenhauses im nordafghanischen Kunduz vorgeworfen. „Es war ein vorsätzlicher Schlag“, sagte der Generaldirektor der Organisation, Christopher Stokes, am Donnerstag in Kabul. Es handle sich nicht um einen „Kollateralschaden“.

Die Luftschläge seien sehr präzise gewesen und hätten das Hauptgebäude anvisiert, sagte Stokes. Auch nachdem Kontakt mit dem afghanischen und US-Militär aufgenommen worden war, hätten die Angriffe noch mehr als eine Stunde angehalten.

Bei dem Angriff auf das von Ärzte ohne Grenzen betriebene Krankenhaus am Samstag waren 22 Menschen gestorben. Nach Angaben der Organisation werden noch neun Patienten und 24 Mitarbeiter vermisst.

US-Präsident Barack Obama entschuldigte sich am Mittwoch persönlich bei Ärzte ohne Grenzen und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani. Er versprach eine Untersuchung des Angriffs. Stokes forderte zudem eine Untersuchung des Luftschlags auf Grundlage der Genfer Konvention. (APA/dpa)

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