Flüchtlinge - Keine Hinweise auf Terroristen-Einreise in Deutschland

Berlin (APA/dpa/AFP/Reuters) - Hinweise ausländischer Nachrichtendienste auf Terroristen unter den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen h...

Berlin (APA/dpa/AFP/Reuters) - Hinweise ausländischer Nachrichtendienste auf Terroristen unter den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen haben sich nach Worten des deutschen Innenminister Thomas de Maizière bisher nicht bewahrheitet. „Wir nehmen all diese Hinweise ernst und gehen ihnen nach“, versicherte der Minister im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Dass es in Deutschland bisher nicht zu großen Anschlägen gekommen sei, „haben wir der Tüchtigkeit der Sicherheitsbehörden zu verdanken, und es war auch Glück dabei“, fügte de Maizière hinzu. De Maizière berichtete, dass die deutsche Regierung in der Flüchtlingskrise eine Schließung der deutschen Grenzen erwogen hat. „Wir haben diese Frage erörtert - und verworfen. Es gibt europarechtliche Bedenken und faktische Begrenzungen, so etwas durchzusetzen“, sagte er.

Gestiegen sei allerdings die Zahl der Gewalttagen gegen Flüchtlinge, sagte De Maiziere. „Insgesamt gab es in diesem Jahr bereits mehr als 490 Straftaten gegen Asylbewerberunterkünfte.“ Gegen die Täter müsse hart vorgegangen werden.

Der deutsche Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt forderte indes 20.000 zusätzliche Polizisten zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Wendt bezeichnete gegenüber der dpa die Bewältigung der vielen Ankünfte als „größte Herausforderung in der Nachkriegsgeschichte“. Zehntausende Polizeibeamte seien im Einsatz, etwa in Bahnhöfen und Unterkünften. Es komme deshalb zu Einschnitten etwa bei der Verkehrsüberwachung.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer verlangt inzwischen von der Bundesregierung in Berlin die tägliche Veröffentlichung von Flüchtlingszahlen. „Ich bin für ständige Veröffentlichung der realen Verfahrensdauer der Asylverfahren und zwar von der Einreise an, nicht vom Verfahrensbeginn“, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung (Freitagausgabe).