„Crimson Peak“ - Chastain hat noch nie „so einsame Rolle gespielt“
Los Angeles (APA) - Jessica Chastain war noch nie so glücklich darüber, eine Rolle abzulegen wie jene der Lucille in Guillermo del Toros Hau...
Los Angeles (APA) - Jessica Chastain war noch nie so glücklich darüber, eine Rolle abzulegen wie jene der Lucille in Guillermo del Toros Haunted-House-Horrorfilm „Crimson Peak“. „Lucille ist die einsamste Rolle, die ich je gespielt habe“, erzählte die 38-jährige Schauspielerin der APA in Los Angeles.
Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“, „Pacific Rim“) selbst beschrieb seinen Film als eine „moderne Interpretation der klassischen Gothic Romance“. Entgegen jedweder Gerüchte ist „Crimson Peak“, der am 15. Oktober in den heimischen Kinos startet, keine Horrorfilmversion von „Fifty Shades of Grey“. „Wir sind ziemlich weit entfernt davon!“, lachte Chastain. „Aber wenn Lucille in ‚Fifty Shades of Grey‘ wäre, dann wäre sie nicht diejenige, die gefesselt wird. Es wäre vermutlich umgekehrt.“
In „Crimson Peak“ spielt sie Lady Lucille Sharpe, eine unnahbare Aristokratin, die mit ihrem Bruder Sir Thomas (Tom Hiddleston) auf dem alt-englischen Anwesen der Familie lebt, doch sie wird argwöhnisch, als Thomas seine neue Gattin Edith (Mia Wasikowska) mit nach Hause bringt. Es ist zunächst unklar, ob Lucille den Neuankömmling in Schutz nehmen oder die Situation manipulieren wird. „Ich glaube, Lucille liebt Edith und womöglich sogar auf eine unangemessene Art und Weise“, so Chastain über ihre Rolle.
Das dreistöckige „Geisterhaus“ wurde eigens für den Film gebaut mit einem echten Brunnen, einem funktionierenden Aufzug und Accessoires aus dem 19. Jahrhundert. „Es war das spektakulärste Film-Set, auf dem ich je war“, so die Schauspielerin. Als ihr der mexikanische Regisseur die Rolle anbot, sagte sie auf der Stelle zu. „Ich liebe seine Filme. Er ist so liebevoll und perfekt. Er ist wie ein Teddybär.“ Und obwohl die Kostüme, die sie im Film trägt, wunderbar anzusehen sind, ist die Schauspielerin froh darüber, dass sie diese Art von Kleidern nie wieder tragen muss. Für die Rolle musste sie in extrem enge Korsetts schlüpfen, eine Perücke, die bis zum Boden ging und 18 Zentimeter hohe Absätze unter ihren Kleidern tragen, weil sie um vieles kleiner als ihr Kollege Tom Hiddleston war und eine imponierende Figur machen musste.
Ein großer Wunsch der amerikanischen Schauspielerin ist es, eines Tages mit Michael Haneke zu arbeiten, doch es muss erst das richtige Projekt gefunden werden. „Er ist ein brillanter Mann. Wenn Sie sich die Werke von Terrence Malick und Michael Haneke ansehen, dann werden Sie feststellen, dass der eine Filme macht, die aussagen, dass wir Menschen in unserer Essenz gut sind, wohingegen der andere Filme macht, die vermitteln, dass wir im Grunde schlecht sind“, zeigte sie sich beeindruckt von der Arbeit des österreichischen Regisseurs. „Er hat so viel zu sagen. Ich liebe seinen gesellschaftskritischen Kommentar.“
Auch wenn es vor allem für Frauen noch viel zu bewegen gibt, ist sie glücklich in dieser Phase ihrer Karriere. „Ich finde es großartig, eine Frau in Hollywood zu sein, auch wenn ich denke, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Es gibt großartige Rollen für Frauen in Horrorfilmen.“
(Das Gespräch führte Marietta Steinhart/APA)
(S E R V I C E - www.crimsonpeak.at)