Europas Leitbörsen zur Eröffnung einheitlich im Plus
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag zur Eröffnung einheitlich mit Gewinnen tendiert. Der Euro-Stoxx-50 st...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag zur Eröffnung einheitlich mit Gewinnen tendiert. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 09.45 Uhr mit plus 0,71 Prozent oder 22,74 Punkte bei 3.247,70 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 1,02 Prozent oder 102,28 Zähler auf 10.095,35 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,61 Prozent oder 39,05 bei 6.413,87 Punkten.
Für Auftrieb dürfte das US-Notenbankprotokoll der Fed gesorgt haben, das am Donnerstagabend veröffentlicht wurde. Zwar gaben die Notenbanker kein klares Signal für einen fixen Zeitpunkt der Zinserhöhung, allerdings werten viele Anleger den Inhalt als abwartende Haltung. Die zu geringe Inflation bereitet der Fed weiterhin Sorge. Der Preisverfall beim Rohöl und die Aufwertung des Dollar sorgten voraussichtlich für „zusätzlichen Abwärtsdruck“.
Europäische Industriedaten blieben weitgehend unbeachtet. Die französische Industrie hat nach einer monatelangen Flaute wieder Tritt gefasst und überraschend stark an Schwung gewonnen. Wie das Statistikamt Insee mitteilte, stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. Dies ist der stärkste Zuwachs seit April 2013.
Am Nachmittag stehen noch Daten aus den USA auf dem Programm. Der Einfluss der Importpreise für September dürfte sich allerdings laut Analysten in Grenzen halten.
Bei den Einzelwerten blieben ein weiteres Mal Volkswagen im Fokus. Die Papiere standen an der Spitze des Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von über drei Prozent. Zuletzt musste der USA-Chef Michael Horn bei einer Anhörung im US-Kongress Rede und Antwort stehen. Er soll bereits im Frühjahr 2014 Probleme mit Abgaswerten von Dieselautos nach Wolfsburg gemeldet haben. Von einer betrügerischen Software in den Autos habe er aber erst vor wenigen Wochen erfahren, sagte er.
In Zürich notierten Givaudan mit einem deutlichen Aufschlag von 4,37 Prozent. Der weltgrößte Aromen- und Riechstoffhersteller hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger Umsatz erzielt: Die Verkaufserlöse sanken gegenüber der Vorjahresperiode um 0,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Franken. Ohne Währungseffekt sowie Zu- und Verkäufe wäre der Umsatz um 2 Prozent gestiegen, teilte Givaudan mit.
In London standen Glencore bei plus 6,38 Prozent. Der Minenbetreiber hatte zuvor angekündigt, angesichts der Preissituation am Markt 500.000 Tonnen weniger Zink fördern zu wollen.
Aktien der Großbank Lloyds erhöhten sich um moderate 0,32 Prozent. Die britische Regierung hat ihren Anteil weiter reduziert. Mit dem Verkauf von 1 Prozent der Aktien hält Großbritannien damit nun unter 11 Prozent an dem Geldinstitut, wie die Regierung mitteilte. Sie hatte Lloyds in der Finanzkrise 2008 aufgefangen und rund 28 Mrd. Euro an Steuermitteln in die Bank gepumpt.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA126 2015-10-09/10:02