Großer Drogenaufgriff in Thaur: Sechs Personen festgenommen

Thaur – Fast ein Kilo Kokain beschlagnahmt, sechs Festnahmen, vier Männer in U-Haft: So lautet das Ergebnis eines Suchtgiftgeschäfts, das Mitte September von der Polizei vereitelt werden konnte. Übrigens ein sehr aufschlussreicher Drogenkrimi: „Damit haben wir erstmals den Beweis, dass Suchtgeschäfte im aktuellen Rotlichtmilieu eine Rolle spielen“, sagt Christoph Hundertpfund, stv. Chef des Landeskriminalamtes.

Wie so oft, löste ein vertraulicher Hinweis aus der Szene am 17. September die Ermittlungen aus. Der Inhalt: Noch am selben Tag würde ein Suchtgiftgeschäft über die Bühne gehen. Und an diesem Deal sei ein Rumäne aus dem Innsbrucker Rotlichtmilieu beteiligt. Ein Dealer, von dem die Drogenfahnder nur den Spitznamen und die Marke seines Autos erfuhren. Die Nachforschungen führten dann rasch zu einem 31-jährigen Rumänen, der fortan beschattet wurde.

Am Abend fuhr der Verdächtige mit einem Landsmann nach Thaur. „Sein Verhalten erhärtete den Verdacht, dass ein Suchtgiftgeschäft kurz vor der Durchführung steht“, heißt es im Polizeibericht.

Vor den Augen der Beamten trafen sich die beiden Rumänen bei einem Thaurer Gasthaus mit zwei Frauen und zwei Männern aus Serbien und Montenegro. Jetzt schlugen die Ermittler mit Unterstützung der Cobra zu und nahmen die sechs Verdächtigen fest. Im Rucksack des 31-jährigen Rumänen stellten die Beamten 850 Gramm Kokain im Schwarzmarktwert von 85.000 Euro sicher. „Wie das Geschäft genau abgelaufen ist, ist noch Gegenstand der Ermittlungen“, sagt Hundertpfund. Die vier Männer befinden sind in U-Haft, die Frauen wurden auf freien Fuß gesetzt. Der hauptverdächtige Rumäne gilt als große Nummer im Rotlichtmilieu. „Er spielt dort eine wichtige Rolle“, sagt Hundertpfund.

Apropos: Als der Straßenstrich Ende der 90er-Jahre noch in Tiroler Hand war, stolperten die einheimischen Zuhälter über ihre Kokaingeschäfte. Nach der Verhaftungswelle übernahmen Ausländer das Milieu. (tom)