Londoner Börse verkauft Vermögensverwalter billiger als erwartet

London/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Londoner Börse trennt sich für rund 1,2 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro) von der Vermögensverwaltungssparte ...

London/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Londoner Börse trennt sich für rund 1,2 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro) von der Vermögensverwaltungssparte der Index-Tochter Russel. Käufer ist die US-Beteiligungsgesellschaft TA Associates, wie die London Stock Exchange (LSE) mitteilte. Der Preis sei wegen Verzögerungen beim Verkauf und den jüngsten Schwankungen an den Finanzmärkten geringer ausgefallen als erwartet, sagten Analysten am Freitag.

LSE-Papiere gaben um 0,4 Prozent nach. Die LSE hatte im vergangenen Jahr 2,7 Mrd. Dollar für Russell hingelegt. Sie hatte es allerdings nur auf das Index-Geschäft des US-Unternehmens abgesehen - und stellte die Vermögensverwaltung deshalb im Februar wieder zum Verkauf.

Das Index-Geschäft verspricht wegen der steigenden Beliebtheit von börsennotierten Indexfonds (ETFs), die beispielsweise auf dem Dax oder dem EuroStoxx basieren, hohes Wachstum. Für Börsenbetreiber ist das Index-Angebot interessant, weil sie dadurch unabhängiger von Marktschwankungen werden. Sie erhalten von Finanzinstituten Lizenzgebühren, wenn diese ETFs auf einen Index auflegen, und können zudem die dazugehörigen Handelsdaten weiterverkaufen.

Viele Börsenbetreiber, die seit der Finanzkrise unter rückläufigen Handelsumsätzen leiden, bauen ihr Index-Geschäft deshalb aus. Die Deutsche Börse übernahm kürzlich vom Schweizer Konkurrenten SIX die zuvor gemeinsam betriebenen Index-Töchter Stoxx und Indexium.