Umverteilung begonnen: 19 Flüchtlinge verließen Rom

Rom/Stockholm/Genf (APA) - In Rom hat am Freitagvormittag die von der EU beschlossene Umverteilung von Flüchtlingen zur Entlastung von Itali...

Rom/Stockholm/Genf (APA) - In Rom hat am Freitagvormittag die von der EU beschlossene Umverteilung von Flüchtlingen zur Entlastung von Italien und Griechenland in andere Länder begonnen. 19 Flüchtlinge aus Eritrea - 14 Männer und fünf Frauen - stiegen in ein Flugzeug auf dem römischen Flughafen Ciampino und flogen nach Schweden.

Die Flüchtlinge sollen zunächst im schwedischen Lulea in einem Flüchtlingslager untergebracht werden. Keiner der Migranten hat Angehörige in Schweden. Sie waren in den vergangenen Wochen in Italien eingetroffen, nachdem sie das Mittelmeer überquert hatten, und danach in Aufnahmezentren auf Sizilien und in Rom gekommen.

„Ich war 17 Tage lang in Italien, wo ich nach einer zweitägigen Seefahrt von Libyen eingetroffen bin. Ich bin froh, nach Schweden zu kommen, ein demokratisches und freies Land. Hier will ich studieren, um Rechtsanwalt zu werden. Italien ist zwar ein schönes Land, es gibt aber keine Arbeit“, sagte ein 26-jähriger Flüchtling bei der Abfahrt.

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos, der für Migration zuständige Luxemburger Außenminister Jean Asselborn und Italiens Innenminister Angelino Alfano verabschiedeten die Migranten am Flughafen. Avramopoulos bezeichnete den Beginn der Umverteilung der Flüchtlinge als „historischen Tag für Europa“ und ein Signal der großen europäischen Solidarität sowohl gegenüber bedürftigen Menschen als auch gegenüber anderen Mitgliedsstaaten.

Innenminister Alfano erklärte, Italien wolle enger mit den afrikanischen Ländern für die Rückführung von Migranten ohne Recht auf Asyl zusammenarbeiten. „Die afrikanischen Länder sollen wissen, dass wir ihnen Finanzierungen für die internationale Kooperation sichern, wenn sie uns bei der Heimführung der Migranten unterstützen“, sagte Alfano.

Die italienische Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Carlotta Sami, meinte, dass die Umverteilung von Migranten zur „Routine“ werden müsse. „Wichtig ist, Wege zu bestimmen, mittels derer Personen auf legale Weise nach Italien gelangen können, ohne ihr Leben auf dem Mittelmeer zu riskieren und Schlepperbanden zu bereichern“, so Sami.

Nach der Abreise der Flüchtlinge wollten Avramopoulos und Asselborn ein Aufnahmezentrum auf der italienischen Insel Lampedusa besuchen. Danach wollten sie nach Griechenland weiterreisen, wo sie am Samstag mit Ministerpräsident Alexis Tsipras zusammentreffen sollten.

Die EU-Staaten hatten nach langen Debatten beschlossen, Flüchtlinge aus Griechenland und Italien auf andere Länder umzuverteilen. Insgesamt geht es um die Verteilung von 160.000 Flüchtlingen innerhalb Europas.

( 1032-15, Format 88 x 165 mm)

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