Hilferuf für bedrohte Tiroler Ur-Biene

Kaunertal – Der letzte Winter hat der „Braunelle“, einer bedrohten Tiroler Bienenrasse, besonders hart zugesetzt. Der Bienenzüchter Meinrad Falkeis aus Kauns sucht deshalb Unterstützung, um sie vor dem Aussterben zu retten. Vor vier Jahren wurde auf seine Initiative in den drei Gemeinden Kauns, Kaunerberg und Kaunertal ein Schutzgebiet für die bedrohte Oberländer Ur-Biene ins Leben gerufen. Nach einem sehr erfolgreichen Start der Aktion, mit der das Überleben der Braunelle vorerst gesichert war, hat die Varroamilbe 40 Prozent der Bienenvölker im Kaunertal ausgelöscht.

Früher sei die Braunelle vor allem im Oberland der vorherrschende Bienentyp gewesen, so Falkeis. Sie ist besser an Hochlagen angepasst, weil „sie gegen Wetterumschwünge etwas unempfindlicher ist“.

Die Milbe greift alle Bienen gleichermaßen an, der Ausfall war aber bei der Braunelle besonders bedrohlich, weil es nur noch sieben Zuchtlinien gibt. „Das oberste Gebot ist, die Linien zu erhalten“, betont Falkeis. Sie wären unwiederbringlich verloren. Man brauche dringend mehr Züchter, um die Zahl der Völker zu steigern und so das Risiko zu verkleinern. „Derzeit gibt es tirolweit 21, davon nur fünf oder sechs Verkaufszüchter.“ Falkeis ist mit 58 Jahren der Drittjüngste.

Der Imker hofft aber auch auf die Unterstützung der Institutionen – unter anderem für die Freigabe besserer Mittel zur Varroabekämpfung.

Inzwischen spürt man schon wieder einen Aufschwung. Im heurigen Sommer ist es fast gelungen, die Zahl der Völker auf den Stand des Vorjahres zu bringen. Nach dem Rückschlag ist Falkeis aber klar: „Bis zur Rettung der Braunelle ist es ein weiter Weg, der nur mit Unterstützung zu schaffen ist.“

Heute findet in Kauns die Tiroler Honigprämierung statt. Das Fest beginnt um 8.30 Uhr mit einer Messe. (mr)