Gericht

Bill Cosby soll sich zu Missbrauchsfall äußern

US-Komiker Bill Cosby wird sexueller Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen.
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Lange hat Bill Cosby zu den vielen Missbrauchsvorwürfen gegen ihn geschwiegen. Jetzt soll der Komiker eine Erklärung abgeben - unter Eid. Die Öffentlichkeit wird zunächst aber wohl nichts erfahren.

Los Angeles – In seiner immer weiter ausufernden Missbrauchsaffäre muss US-Komiker Bill Cosby jetzt in einem Fall Rede und Antwort stehen. Am Freitag sollte der 78-jährige Komiker in Los Angeles eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Der Ort und die Uhrzeit für den Termin waren bis zuletzt geheim.

Befragungsprotokoll bleibt unter Verschluss

Auch dürfte von offizieller Seite nichts über seine Aussage an die Öffentlichkeit dringen: Nach richterlicher Anordnung soll das Befragungsprotokoll unter Verschluss bleiben. Frühestens am 22. Dezember könnte das Gericht anders verfügen.

Der Fall dreht sich um die Zivilklage einer jetzt 57 Jahre alten Frau. 2014 war sie damit vor Gericht gegangen. Sie wirft dem Komiker vor, sie 1974 in einem Schlafzimmer in der Playboy-Mansion in Los Angeles sexuell missbraucht zu haben. Sie gibt an, damals erst 15 gewesen und durch das Erlebnis traumatisiert worden zu sein. Einen Strafprozess gab es nicht, denn der Vorfall ist bereits verjährt.

Cosby hängen mehrere Zivilklagen an, doch strafrechtlich ist er bisher noch nicht belangt worden. Der Druck auf den Entertainer wächst aber immer weiter. Am Freitagabend wollten 27 Frauen in der NBC-Sendung Dateline ihre Vorwürfe schildern. Mehr als 40 Frauen haben in Interviews von Belästigungen oder gar Vergewaltigung gesprochen. Cosby soll bei den angeblichen Übergriffen mitunter auch starke Beruhigungsmittel in Drinks gemischt haben. Die Vorwürfen ziehen sich über einen Zeitraum von 50 Jahren hin.

Cosby beteuert seine Unschuld

Cosby, der in der 80er-Jahre Sitcom „The Cosby Show“ das Oberhaupt einer kinderreichen Arztfamilie spielte, hat in der Vergangenheit immer seine Unschuld beteuert. Seiner Darstellung nach war der Sex mit den Frauen einvernehmlich.

Im Juli waren Gerichtsdokumente aus dem Jahr 2005 veröffentlicht worden, die für weitere Schlagzeilen sorgten. Der Fernsehstar räumte demnach unter Eid ein, dass er sich in den 70er-Jahren Beruhigungsmittel verschreiben ließ, die er Frauen geben wollte, um mit ihnen Sex zu haben. (APA/dpa)

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