Europas Leitbörsen im Verlauf weiterhin freundlich

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag zu Mittag ihre anfänglichen Gewinne weiter ausgebaut. Der Euro-Stoxx-...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag zu Mittag ihre anfänglichen Gewinne weiter ausgebaut. Der Euro-Stoxx-50 stieg 33,63 Einheiten oder 1,04 Prozent auf 3.258,59 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.00 Uhr mit 10.108,97 Punkten und plus 115,90 Einheiten oder 1,16 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 47,59 Zähler oder 0,75 Prozent auf 6.422,41 Stellen.

Das am Donnerstag veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed sorgte dabei für Unterstützung. Zwar gaben die Notenbanker kein klares Signal für einen fixen Zeitpunkt der Zinserhöhung, allerdings werten viele Anleger den Inhalt als abwartende Haltung. Die zu geringe Inflation bereitet der Fed weiterhin Sorge. Der Preisverfall beim Rohöl und die Aufwertung des Dollar sorgten voraussichtlich für „zusätzlichen Abwärtsdruck“.

Europäische Industriedaten blieben weitgehend unbeachtet. Die französische Industrie hat nach einer monatelangen Flaute wieder Tritt gefasst und überraschend stark an Schwung gewonnen. Wie das Statistikamt Insee mitteilte, stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. In Italien sank die Industrieproduktion im August hingegen etwas stärker als erwartet.

Am Nachmittag stehen noch Daten aus den USA auf dem Programm. Der Einfluss der Importpreise für September dürfte sich allerdings laut Analysten in Grenzen halten.

Bei den Einzelwerten standen Aktien von E.On an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Die Papiere gewannen deutliche 5,02 Prozent und setzten damit ihre Erholung fort. In der vergangenen Woche hatten die Versorgertitel Rekordtiefstände verzeichnet. Unter den wenigen Verlierern standen ASML mit minus 0,39 Prozent und Sanofi mit minus 0,30 Prozent.

In London standen Glencore bei plus 7,67 Prozent an der Spitze des FT-SE-100. Der unter Druck stehende Rohstoffkonzern will die jährliche Zinkproduktion angesichts weltweit sinkender Rohstoffpreise um ein Drittel reduzieren. Der Zinkpreis ist dieses Jahr um fast 25 Prozent eingebrochen. Verantwortlich dafür ist vor allem das stagnierende Wirtschaftswachstum in China, dem Hauptabnehmer des Rohstoffs.

Volkswagen-Aktien konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht halten, notierten aber dennoch 1,45 Prozent im Plus. Zuletzt musste der USA-Chef Michael Horn bei einer Anhörung im US-Kongress Rede und Antwort stehen. Er soll bereits im Frühjahr 2014 Probleme mit Abgaswerten von Dieselautos nach Wolfsburg gemeldet haben. Von einer betrügerischen Software in den Autos habe er aber erst vor wenigen Wochen erfahren, sagte er.

In Zürich notierten Givaudan mit einem deutlichen Aufschlag von 3,57 Prozent. Der weltgrößte Aromen- und Riechstoffhersteller hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger Umsatz erzielt: Die Verkaufserlöse sanken gegenüber der Vorjahresperiode um 0,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Franken. Ohne Währungseffekt sowie Zu- und Verkäufe wäre der Umsatz um 2 Prozent gestiegen, teilte Givaudan mit.

Aktien der Großbank Lloyds erhöhten sich um 0,94 Prozent. Die britische Regierung hat ihren Anteil weiter reduziert. Mit dem Verkauf von 1 Prozent der Aktien hält Großbritannien damit nun unter 11 Prozent an dem Geldinstitut, wie die Regierung mitteilte. Sie hatte Lloyds in der Finanzkrise 2008 aufgefangen und rund 28 Mrd. Euro an Steuermitteln in die Bank gepumpt.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA232 2015-10-09/12:01