Flüchtlinge - Deutlicher Anstieg auf griechischen Inseln

Genf/Athen (APA/Reuters) - Auf den griechischen Inseln sind in der vergangenen Woche deutlich mehr Flüchtlinge angekommen als noch im September. Zuletzt seien etwa 7.000 Menschen pro Tag verzeichnet worden, berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Ende September seien es noch 4.500 pro Tag gewesen.

Als möglichen Grund nannte die IOM das erwartete schlechtere Wetter. Trotz des Anstiegs habe sich die Lage auf der Insel Lesbos verbessert, da 70 Prozent der in Griechenland ankommenden Flüchtlinge inzwischen direkt weiter nach Mazedonien reisten.

Eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) kündigte an, der Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres, werde sich am Samstag selbst ein Bild von der Lage auf Lesbos machen. Am folgenden Tag werde er den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras treffen.

Früheren Angaben des UNHCR zufolge sind in diesem Jahr fast 400.000 Flüchtlinge in Griechenland angekommen. Die meisten von ihnen ziehen schnell nach Norden in Richtung Deutschland weiter. Tausende sind bereits bei den Überfahrten gestorben.

Am Freitag gab die griechische Küstenwache den Tod eines einjährigen Buben bekannt. Er gehörte zu einer Gruppe von 57 Flüchtlingen, deren Schlauchboot manövrierunfähig vor Lesbos trieb. Die übrigen Passagiere wurden gerettet.

~ WEB http://www.unhcr.org ~ APA252 2015-10-09/12:16