VW-Dieselskandal - KBA-Massentest dauert Wochen
Worms (APA/Reuters) - Die Prüfungen des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im Zusammenhang mit der VW-Abgas-Affäre werden dem Berliner V...
Worms (APA/Reuters) - Die Prüfungen des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im Zusammenhang mit der VW-Abgas-Affäre werden dem Berliner Verkehrsminister Alexander Dobrindt zufolge noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Behörde prüfe derzeit sehr viele Diesel-Autos von allen in Deutschland vertretenen Volumenherstellern darauf hin, ob es wie bei VW-Modellen die Manipulation von Abgaswerten gibt.
„Wir gehen davon aus, dass es einige Wochen dauert, bis ein Abschlussbericht über alle Fahrzeuge, die vom KBA gerade getestet werden, veröffentlicht werden kann“, sagte Dobrindt am Freitag nach einer Konferenz mit den Landesverkehrsministern in Worms. Zugleich hat das KBA über den VW-Plan zu entscheiden, die mit der Betrugssoftware ausgestatteten 2,8 Millionen Fahrzeuge in Deutschland in Ordnung zu bringen. Hier sei mit einer „zeitnahen“ Entscheidung der Behörde in Flensburg zu rechnen, ergänzte Dobrindt.
Die von Dobrindt eingesetzte Untersuchungskommission zum Betrug bei Volkswagen wird am Dienstag erneut in die Konzernzentrale nach Wolfsburg zu Gesprächen reisen. Auch nach dem ausführlichen Antrag von VW zur geplanten Rückrufaktion gibt es Dobrindt zufolge noch Fragen zur notwendigen Änderung an den Motoren mit 1,6-Litern Hubraum. Doch zeige der Antrag von VW, dass der Konzern die Austauschaktion bewältigen könne. „Wir in der Untersuchungskommission haben den Eindruck gewonnen, dass Volkswagen in der Lage ist, die Probleme zu beheben“, sagte der Verkehrsminister.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) äußerte sich skeptisch darüber, ob die Tests des KBA glaubwürdig sind. Dobrindt habe über Details dazu die Minister nicht informiert. „Man muss sich ein Verfahren ausdenken, das manipulationssicher ist“, forderte er. Die grün-rote Landesregierung hatte kurz nach Bekanntwerden des VW-Skandals eigene Tests angekündigt. Diese behält sich Hermann jetzt nur noch vor für den Fall, dass die Landesregierung an den KBA-Ergebnissen etwas auszusetzen hat.
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