Zweite Pro-“Brexit“-Kampagne in Großbritannien angelaufen

London (APA/AFP) - In Großbritannien ist am Freitag schon die zweite Mehrparteienkampagne für den Ausstieg des Königreichs aus der EU angela...

London (APA/AFP) - In Großbritannien ist am Freitag schon die zweite Mehrparteienkampagne für den Ausstieg des Königreichs aus der EU angelaufen: Der Initiative Vote Leave (in etwa: Wählt Ausstieg) haben sich große Geldgeber aus Politik und Wirtschaft sowie die drei EU-skeptischen Gruppierungen Business for Britain, Labour Leave und Conservatives for Britain angeschlossen.

„Wir wollen all die hinter uns bringen, die wollen, dass das britische Parlament wieder die Kontrolle über die Gesetze unseres Landes erhält“, sagte die Labour-Abgeordnete Kate Hoey.

Premierminister David Cameron, der am Freitag die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Besuch hatte, will seine Landsleute bis 2017 über den „Brexit“, den Ausstieg Großbritanniens aus der EU abstimmen lassen. Der konservative Regierungschef selbst will vorher eine EU-Reform erreichen, bei der London einige Kompetenzen aus Brüssel zurückerhält. Nur, wenn seine Wünsche erfüllt werden, will er sich für einen Verbleib Großbritanniens in der EU stark machen, drohte er kürzlich.

Mit der erhofften Reform könnte Cameron die vielen EU-Kritiker auf der Insel beschwichtigen. Auch in den Reihen seiner Tories machen ihm die Brüssel-Gegner zunehmend zu schaffen.

Der ersten Pro-Brexit-Kampagne Leave.EU hat sich auch der Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei, Nigel Farage, angeschlossen. Die zweite Initiative Vote Leave will nun vor allem jene ansprechen, die sich von den fremdenfeindlichen Positionen des Ukip-Lagers distanzieren wollen. Zu den Financiers gehören der Co-Gründer des Telefonkonzerns Phones 4u, John Caudwell, einer der Gründer des Sportartikelherstellers Reebok, Joe Foster, und der Ex-Chef der Büchereikette Foyle, Christopher Foyle.