Indiens oberstes Gericht billigt Maut für Diesel-Lkw in Neu Delhi

Neu-Delhi (APA/AFP) - Das oberste Gericht Indiens hat am Freitag der Klage eines Bürgers stattgegeben und eine Maut für schwere und leichte ...

Neu-Delhi (APA/AFP) - Das oberste Gericht Indiens hat am Freitag der Klage eines Bürgers stattgegeben und eine Maut für schwere und leichte Diesel-Lastwagen in der Hauptstadt Neu Delhi gebilligt. Für kleine Lastwagen werden künftig 700 Rupien (10 Euro), für große 1.300 Rupien fällig, wenn sie in das Zentrum der 17-Millionen-Einwohner-Stadt fahren wollen.

Am Montag will das Gericht die Erhebung der Maut offiziell anordnen. Lkw-Fahrer sollen sie zunächst für vier Monate zahlen. Es handle sich um einen Test, erklärte das Gericht. Wann genau dieser beginnt, setzte es zunächst nicht fest. Öltanker, Busse, Krankenwagen und Lebensmitteltransporter sind ausgenommen.

Neu Delhi gilt als die schmutzigste Stadt der Welt: Die Weltgesundheitsorganisation hatte vergangenes Jahr eine Liste der Feinstaubbelastung in 1.600 Städten weltweit veröffentlicht, und Neu Delhi landete auf dem ersten Platz noch vor Peking. Feinstaub stammt aus den Abgasen von Industrie, Fahrzeugen und Heizungen. Die winzigen Partikel können zu Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs führen.

Umweltschützer begrüßten das Urteil am Freitag. Greenpeace Indien kritisierte aber, dass die Maut nur vorübergehend gelten solle. Das Urteil werde zudem nur dazu führen, „dass die Lastwagen andere Teile des Landes verpesten“.

In Neu Delhi gilt zwar schon ein Lkw-Fahrverbot - aber nur tagsüber. Nachts fahren dann umso mehr Lastwagen in die Stadt. Laut dem Zentrum für Wissenschaft und Umwelt in Neu Delhi sind es nächtlich 52.000.

Der indische Umweltgerichtshof hatte vor kurzem ein Verbot von Dieselfahrzeugen, die älter als zehn Jahre sind, in Neu Delhi verhängt. Es ist aber noch nicht in Kraft. Die Stadtverwaltung hatte erwogen, einmal im Monat bestimmte Straßen für den Autoverkehr komplett zu sperren.