Mexiko lädt ausländische Experten im Fall vermisster Studenten ein
Mexiko-Stadt (APA/AFP) - Im Fall der 43 vermissten Studenten in Mexiko haben die Behörden Experten aus dem Ausland in die Ermittlungen einbe...
Mexiko-Stadt (APA/AFP) - Im Fall der 43 vermissten Studenten in Mexiko haben die Behörden Experten aus dem Ausland in die Ermittlungen einbezogen. Generalstaatsanwältin Arely Gomez sagte am Donnerstag (Ortszeit) im Senat, dass neben drei mexikanischen Rechtsmedizinern auch vier Experten aus Deutschland, Spanien, den USA und Kanada an den Untersuchungen teilnehmen würden.
Dabei geht es um die Frage, ob die Studenten wirklich wie offiziell dargestellt ermordet und auf einer Mülldeponie verbrannt wurden. Die Studenten waren vor über einem Jahr im Bundesstaat Guerrero verschwunden.
Nach der Darstellung des damaligen Generalstaatsanwalts Jesus Murillo Karam nahmen Polizisten die Lehramtsstudenten auf Anweisung des Bürgermeisters fest und lieferten sie an Mitglieder des Drogenkartells Guerreros Unidos aus. Demnach wurden sie von den Bandenmitgliedern ermordet und auf einer Deponie verbrannt. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden die Studenten irrtümlich für Mitglieder eines rivalisierenden Drogenkartells gehalten.
Eine unabhängige Untersuchung der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) war im September zu dem Schluss gekommen, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Verbrennung der Studenten gebe. So argumentieren auch die Angehörigen der Opfer. An den nun geplanten neuen Ermittlungen soll auch der peruanische Brandexperte Jose Luis Torero teilnehmen, der in dem CIDH-Bericht zu Wort kommt.
Zu Untersuchungen in dem Fall waren auch österreichische Experten herangezogen worden. Am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck (GMI) wurden sterbliche Überreste untersucht. Forensiker identifizierten zwei der Opfer anhand von Leichenteilen, die auf der Abfalldeponie gefunden worden waren.