„Der Unwohlfahrtsstaat“ - Peter Rabl sorgt sich um das System
Wien (APA) - Peter Rabl fühlt sich unwohl. Geschuldet ist dieser Zustand dem Sozialsystem, um das er sich ernsthaft sorgt. In „Der Unwohlfah...
Wien (APA) - Peter Rabl fühlt sich unwohl. Geschuldet ist dieser Zustand dem Sozialsystem, um das er sich ernsthaft sorgt. In „Der Unwohlfahrtsstaat“ (Brandstätter Verlag) breitet der ehemalige „Kurier“-Herausgeber seine Bedenken zu Schulen, Pensionen, Arbeitslosigkeit und der „digitalen Revolution“ aus. Erste Adresse sind jene Politiker, die Probleme laut dem Autor verdrängen, anstatt sie zu lösen.
„Endlich konkrete Ideen zur Sicherung des Sozialstaats“ verspricht der Verlag auf seiner Website und „Das politische Thema der Zukunft erstmals auf den Punkt gebracht“. Freilich, ganz neu sind Rabls Ansichten dann doch nicht. So spricht er gleich in seinem Prolog von der „größten Flüchtlingswelle seit 1945“, die „200.000 Asylberechtigte dauerhaft ins Land bringen wird“. Gleichzeitig kämen die Babyboomer ins Pensionsalter. Rabls düstere Bestandsaufnahme: „Der österreichische Wohlfahrtsstaat kostet immer mehr, aber seine Leistungen nehmen seit Jahren kontinuierlich ab.“
Ob sich Faymann un Co. Rabls Buch aufs Nachtkästchen legen sollen, bleibt ihnen überlassen. Zumindest spricht der Journalist auch für die politische Elite oft unangenehme Themen an, wie etwa Asyl und Zuwanderung, welche oft für „unappetitliche Politdiskussionen“ sorgten. Bei allem Zukunftsdenken wird Rabl aber auch unwohl, wenn er an den technischen Fortschritt denkt: „Die digitale Revolution frisst Jobs“, ist sich der leidenschaftliche Blogger (http://derrabl.at/) sicher.
(S E R V I C E - Peter Rabl: „Der Unwohlfahrtsstaat. Hat unser System noch Zukunft?“, Brandstätter Verlag 2015, 176 Seiten, 22,50 Euro; Buchpräsentation an 12. Oktober, 19 Uhr, bei Thalia W3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1013 Wien)