Flüchtlinge - Anhaltende Verstimmungen zwischen Ungarn und Kroatien

Budapest (APA/dpa) - Die Verstimmungen zwischen den EU-Nachbarländern Ungarn und Kroatien im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise dauern an...

Budapest (APA/dpa) - Die Verstimmungen zwischen den EU-Nachbarländern Ungarn und Kroatien im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise dauern an. Ungarns Außenminister Peter Szijjarto warf dem kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic vor, Ungarn „beleidigt“ zu haben, und bestellte den kroatischen Botschafter in Budapest ein.

Milanovic habe nach Angaben der kroatischen Internetplattform „index.hr“ gesagt, Ungarn sei „der Blinddarm Europas“, teilte das Außenministerium in Budapest am Freitagabend mit.

Zwischen den Regierungen beider Länder herrschen Spannungen, seitdem Ungarn Mitte September seine Grenze zu Serbien abgeriegelt und somit die Flüchtlingsroute nach Kroatien umgeleitet hat. Kroatiens Behörden bringen seither täglich Tausende Flüchtlinge an die ungarische Grenze, von wo sie von ungarischen Behörden an die österreichische Grenze gebracht werden. Ungarn hat Kroatien mehrfach Unfähigkeit im Management der Flüchtlingskrise vorgeworfen und gedroht, Kroatiens Beitritt zur grenzkontrollfreien Schengen-Zone zu blockieren.

Im ungarisch-kroatischen Streit spielt auch Parteipolitik eine Rolle: Milanovic ist Sozialdemokrat. Seine politische Gegnerin, die christdemokratische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic, pflegt offen gute Beziehungen zur nationalkonservativen Regierung Ungarns.