Spanien-Wahl: PSOE und PP praktisch gleichauf - Absturz von „Podemos“
Madrid/Wien/Athen (APA) - Vor den Parlamentswahlen in Spanien am 20. Dezember zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Großparteien ...
Madrid/Wien/Athen (APA) - Vor den Parlamentswahlen in Spanien am 20. Dezember zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Großparteien PP (Volkspartei) und PSOE (Sozialisten) ab. Überraschend stark präsentiert sich die bürgerlich-sozialdemokratische Protestpartei „Ciudadanos“ (Bürger), die in Umfragen bereits knapp hinter PP und PSOE auf Platz drei liegt. Einen Einbruch verzeichnet hingegen die Linkspartei „Podemos“.
„Podemos“ kann laut einer von der Tageszeitung „El Pais“ am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Metroscopia“ zehn Wochen vor der Wahl nur noch mit 14,1 Prozent der Stimmen rechnen. Anfang des Jahres war die Linkspartei noch bei über 28 Prozent gelegen. Allerdings dürften die harten EU-Schulden-Verhandlungen mit dem linkspopulistischen griechischen Premiers Alexis Tsipras (Syriza) auch am Nimbus von „Podemos“ als echte Alternative gekratzt haben.
Dafür pirschen sich die „Ciudadanos“ mit derzeit 21,5 Prozent bereits an PP (23,4 Prozent) und PSOE (25,5 Prozent) heran. Die Partei fordert Reformen der Verfassung und des politischen Systems in Spanien ein. Sie war unter dem Namen „Ciutadans“ in Katalonien als Gegenbewegung zu den nach Unabhängigkeit strebenden Parteien entstanden und ist erst seit etwa einem Jahr in ganz Spanien präsent.
Für die konservative Volkspartei von Regierungschef Mariano Rajoy wäre dies eine herbe Niederlage. Sie war bei den vergangenen Parlamentswahlen im Jahr 2011 auf 44,6 Prozent gekommen. Die PSOE hatte damals zwar die Wahl verloren, aber immerhin 28,7 Prozent erobert.
Laut „El Pais“ würde den „Ciudadanos“ derzeit eine entscheidende Rolle bei der Regierungsbildung zukommen. Das Spanien seit dem Ende der Diktatur von General Francisco Franco dominierende Zwei-Parteien-System dürfte jedenfalls vor einer Abwahl stehen.