Flüchtlinge - Fast 8.000 Neuankünfte in Ungarn
Budapest (APA) - Auch am Samstag ist der Flüchtlingsstrom nach Ungarn weiter angestiegen. Laut Polizeibericht sind 7.907 Migranten eingetrof...
Budapest (APA) - Auch am Samstag ist der Flüchtlingsstrom nach Ungarn weiter angestiegen. Laut Polizeibericht sind 7.907 Migranten eingetroffen. 7.894 sind über die kroatisch-ungarische, der Rest über die serbisch-ungarische Grenze gekommen. Insgesamt wurden seit Jänner 349.840 Flüchtlinge in Ungarn gezählt, die meisten Ankommenden werden weiter an die österreichische Grenze transportiert.
Laut Information des ungarischen Amtes für Einwanderung und Staatsbürgerschaft (BAH) vom Sonntag würden sich nur 612 Migranten in ungarischen Auffanglagern befinden.
Hinter der niedrigen Auslastung stehe die Tatsache, dass die Flüchtlinge im Vergleich zu ihrer hohen Ankunftszahl nur außerordentlich wenig Asylanträge stellen. Von den 7.907 Migranten vom Samstag stellten lediglich 13 einen solchen Antrag. Seit Jänner sind es insgesamt 176.308. Laut BAH wartet der Großteil der Antragsteller das Ende des Asylverfahrens nicht ab, sondern entfernt sich gleich in Richtung West- oder Nordeuropa.
Seit dem Inkrafttreten der verschärften ungarischen Einwanderungsgesetze am 15. September wurden laut Behörden insgesamt 674 Strafverfahren gegen Migranten wegen illegalem Grenzübertritt an der mit einem Drahtzaun gesicherten ungarisch-serbischen Grenze eingeleitet.
Die rechtskonservative ungarische Regierungspartei kritisierte am Sonntag den ungarnstämmigen US-Starinvestor György Soros (George Soros), weil dieser die Einwanderungspolitik von Premier Viktor Orban und Fidesz angreife. Laut dem Fidesz-Abgeordneten Istvan-Hollik unterstütze der Milliardär Soros mit seinen Finanzspritzen für verschiedene internationale und ungarische Organisationen „die unbegrenze illegale Einwanderung“ nach Ungarn, so die Ungarische Nachrichtenagentur MTI.
Soros wird weiter vorgeworfen, dass die ihm nahestehende Organisation „Welcome to Europe“ mittels eines Handbuches die Migranten auffordere, die Kooperation mit den ungarischen Behörden und die Abgabe von Fingerabdrücken in Ungarn zu verweigern. Als inakzeptabel bezeichnete Hollik, dass Soros Europa ansporne, jedem einzelnen Einwanderer jährlich umgerechnet 4,5 Millionen Forint (14.442,06 Euro) zu zahlen und die notwendigen Mittel mittels Kreditaufnahme zu decken.
Soros hatte kürzlich in deutschen Medien erklärt, eine angemessene Finanzierung sei sehr wichtig. Die Mittel könnten von der EU aufgebracht werden, „indem sie ihre nicht genutzte AAA-Leihbonität nutzt und Langzeit-Bonds auflegt, welche den zusätzlichen positiven Effekt haben, der europäischen Wirtschaft einen gerechtfertigten finanzpolitischen Stimulus zu verschaffen.“